Fanprojekte raten zu Dialog statt voreiligen Schlüssen

Fanprojekte raten zu Dialog statt voreiligen Schlüssen

Unabhängig der Entscheidung, ob es Geisterspiele geben wird oder nicht, ist es sicherlich nicht zielführend, Zukunftsszenarien zu konstruieren, die tendenziell in eine Richtung gehen: Vorverurteilung einer ganzen gesellschaftlichen Gruppe. Niemand kann im Moment sagen, wie es im Fußballgeschäft weitergehen wird. Alle interessierten Parteien warten auf die behördlichen Entscheidungen.

„Es ist kontraproduktiv und anmaßend in dieser Zeit, schon vorab und ohne wirklich fundiertes Wissen negatives und kriminelles Verhalten von Fans zu prognostizieren.“, so Sophia Gerschel, Bundessprecherin der BAG der Fanprojekte. „Jene Fans, die sich in den letzten Wochen bundesweit verantwortungsbewusst, helfend, unterstützend und solidarisch gezeigt haben.“

Der Fußball wurde von heute auf morgen ausgesetzt, Leidenschaft und Hobby gestoppt, wichtige soziale Kontakte und ein Austausch einfach abrupt unterbrochen. Das ist einschneidend und ebenso für Jugendliche und junge Erwachsene eine große Herausforderung. Die Fußballfans haben sich innerhalb kürzester Zeit auf die neue, schwierige Situation eingestellt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Ressourcen Hilfe zur Verfügung gestellt! Dies gilt es in erster Linie zu honorieren und sich zu bedanken, anstatt vorschnell einen Teil der Gesellschaft als eine „Gefahr“ darzustellen.

Egal wie es im Fußball weitergeht: Negative Zuschreibungen, mangelndes Feingefühl und Kriminalisierung führen sicherlich nicht dazu, dass Fußballfans sich ernst genommen, wertgeschätzt oder als unverzichtbaren und kreativen Teil des Fußballs verstanden fühlen. Gerschel gibt zu bedenken: „Bestehende Fronten werden nur verhärtet und für alles Zukünftige jede Kommunikation und Diskussion erschwert.“

Fans sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil des Fußballs und damit auch wichtige Gesprächspartner bei allen Entwicklungen und Entscheidungen die jetzt und zukünftig im Fußball getroffen werden. „Sie sollten nicht als Problem, sondern müssen als ein Teil der Lösung verstanden werden!“, fordert Sophia Gerschel.

Das, was zählt

Das, was zählt

Wir werden in den nächsten Wochen auch für alle (jungen) Dynamo-Fans ansprechbar sein, die Beratungsbedarf bzw. ein Problem haben oder die einfach reden möchten. Ihr erreicht Willi (0176 235 99 404), Claudia (0173 392 28 68) oder Christian (0163 49 740 11) von Montag bis Freitag immer von 10 bis 16 Uhr, egal ob per Signal-Messenger oder Telefon. Gleichzeitig rufen wir unsere E-Mail-Adressen weiterhin ganz regelmäßig ab. Ab Mai ist auch Ronald wieder zurück aus der Elternzeit und erreichbar. Wenn euch der Schuh drückt, sind wir für euch da!

In der aktuellen Zeit verändern sich innerhalb weniger Stunden, Tage und Wochen viele Dinge, die für uns seit Jahrzehnten völlig normal waren, egal ob im Arbeitsleben, in der Schule oder beim teils irritierenden Besuch der Kaufhalle um die Ecke. Freies Reisen über Grenzen hinweg, ein regelmäßiges Einkommen oder mit Kindern auf den Spielplatz zu gehen sind für viele Menschen plötzlich keine Selbstverständlichkeiten mehr.

Die „Corona-Krise“ wird vorbei gehen und die meisten Menschen werden das Glück haben, sie unbeschadet zu überstehen. Es wird aber auch zahlreiche Personen geben, auf die das nicht zutreffen wird, die persönlich oder in ihrem unmittelbaren Umfeld gravierende Auswirkungen durch das Virus zu spüren bekommen werden. Von Behörden, Politik und Wissenschaft wird momentan auf allen Ebenen versucht, für diese Thematik zu sensibilisieren und eine Ausbreitung zu verlangsamen. Dazu werden von staatlicher Seite auch zunehmend Maßnahmen ergriffen, die massiv in die Grund- und Freiheitsrechte aller Menschen eingreifen. Ausgangssperren werden längst diskutiert oder ganz aktuell in Bayern und Freiburg auch schon umgesetzt, andere europäische Länder haben den Ausnahmezustand verhängt. In Italien, dem Land mit den meisten Todesfällen (aktuell über 3.400!), werden Verstorbene aus Bergamo mit Militärfahrzeugen abtransportiert, da lokale Behörden mit der schieren Menge nicht mehr umgehen können.

Nur Vernunft und Achtsamkeit, Respekt und Solidarität scheinen noch der Ausweg zu sein, um schärfere Maßnahmen zu verhindern. Was macht dies mit unserer Gesellschaft? Wie lange kann ein ganzer Kontinent im Krisenmodus verweilen und werden wir in absehbarer Zeit zu dieser für selbstverständlich gehaltenen Normalität zurückkehren, die es vor der Verbreitung des Virus gab und die mittlerweile so erstrebenswert scheint?

In der derzeitigen Situation kann von jedem einzelnen (Dynamo-)Fan etwas Gutes getan werden. Neben der Rücksichtnahme und der Beachtung der von Wissenschaft und Behörden empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen kann auch aktiv dazu beigetragen werden, dass vor allem Menschen aus der Risikogruppe diese Phase unbeschadet überstehen. Ihr habt Personen in eurem Hauseingang oder als Nachbarn, die vielleicht schon ein gehobenes Alter haben, allein oder alleinerziehend sind, die an einer chronischen Krankheit leiden oder mit der derzeitigen Situation völlig überfordert sind? Sprecht sie an! Fragt, ob und wie ihr helfen könnt! Unterbreitet Angebote in eurem unmittelbaren Umfeld! Das findet oftmals jenseits der großen Öffentlichkeit in den sozialen Medien statt, aber das ist die Form von Hilfe, die jeder leisten kann und die auch wirkt. Zusammenhalt ist bekanntlich alles. Gerade jetzt!

Für uns als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fanprojekt Dresden e.V. liegt momentan genau darauf der Fokus. Aktuell prüfen wir intern sowie mit anderen Kinder- und Jugendhilfestrukturen in der Stadt, inwiefern Teile unseres Teams auch an anderen Stellen tätig werden können. Vielerorts werden jetzt sozialpädagogische Fachkräfte benötigt, da durch Kita- und Schulschließungen nur begrenzt Fachkräfte zur Verfügung stehen. Gleichzeitig werden wir in den nächsten Wochen auch für alle (jungen) Dynamo-Fans ansprechbar sein, die Beratungsbedarf bzw. ein Problem haben oder die einfach reden möchten. Ihr erreicht Willi (0176 235 99 404, [email protected]), Claudia (0173 392 28 68, [email protected]) oder Christian (0163 49 740 11, [email protected]) von Montag bis Freitag immer von 10 bis 16 Uhr, egal ob per Signal-Messenger oder Telefon. Gleichzeitig rufen wir unsere E-Mail-Adressen weiterhin ganz regelmäßig ab. Ab Mai ist auch Ronald wieder zurück aus der Elternzeit und erreichbar. Wenn euch der Schuh drückt, sind wir für euch da!

Bleibt gesund!

Aktuelle Informationen und Hilfsangebote:

Vortrag Christoph Ruf: Wie Hund und Katz

Vortrag Christoph Ruf: Wie Hund und Katz


Nachdem der Journalist Christoph Ruf bereits am Tag nach den Hausdurchsuchungen 2017 im Zuge des Karlsruhe-Verfahrens zur Lesung im Fanprojekt war, ist er jetzt rund um den unrühmlichen „Jahrestag“ wieder bei uns zu Gast. Am Mittwoch (4.12.) erwartet euch im Fanhaus ein spannender und vielseitiger Vortrag, welcher besonders im Zuge der Einführungen diverser Polizeigesetze in verschiedenen Bundesländern aktueller nicht sein könnte.

Das Verhältnis zwischen Deutschlands Fanszenen und der Polizei scheint nachhaltig vergiftet. Und das nicht ohne Grund. So gibt es Fälle von Polizeigewalt und –willkür, die in der Wahrnehmung der Fans meist ohne Konsequenzen bleiben. Darüber hinaus werden im Fußball-Alltag elementare Bürgerrechte immer wieder eingeschränkt. Christoph Ruf: „Fußball wird mitunter als Experimentierfeld für eine Law-and-order-Politik [gesehen], die demokratisch gesinnten Menschen Angst machen muss. Erschreckend ist es allerdings auch, mit welcher Freude viele Fans selbst dann am Feindbild Polizei festhalten, wenn Einsätze konfliktfrei und moderat ablaufen. Doch während beide Seiten Grund hätten, sich kritisch zu hinterfragen, scheint es als sei die öffentliche Meinung stets auf Seiten der Polizei.“

Der Journalist Christoph Ruf (u.a. „Kurvenrebellen“, „Fieberwahn, wie der Fußball seine Basis verkauft“) beobachtet den Konflikt seit Jahren. Seine Ergebnisse wird er euch diesen Mittwoch, ab 19 Uhr vorstellen und sich anschließend gern der Diskussion oder euren Fragen stellen. Also kommt vorbei!

Schwer verletzter Dynamo-Fan bei HSV-Spiel: Fanprojekt sucht Bildmaterial!

Schwer verletzter Dynamo-Fan bei HSV-Spiel: Fanprojekt sucht Bildmaterial!

Nachdem ein Dynamo-Fan im Zuge des Auswärtsspiels beim Hamburger SV sehr schwere Verletzungen erlitt, die erhebliche bleibende Schäden zur Konsequenz haben, versucht die Familie des Betroffenen nun auf juristischem Wege die Vorkommnisse aufzuklären und die Schuldfrage zu klären. Nach unserem Aufruf meldeten sich wichtige Zeugen, die für das weitere Verfahren von Bedeutung sind.

Doch leider reicht dies noch nicht. In Rücksprache mit der Familie des Verletzten und seiner Anwältin bitten wir nun alle Personen, die über Video- und Fotomaterial vom Abmarsch der Dynamo-Fans in Hamburg verfügen, sich dringend mit uns in Verbindung zu setzen. Jeder Bildausschnitt, jede noch so unbedeutend scheinende Videosequenz kann entscheidend für den Verlauf des Verfahrens sein.

Solltet ihr über entsprechendes Material verfügen, sendet uns bitte eine E-Mail an [email protected]. Bitte schickt uns keine Fotos und keine Videos!

Folgende Informationen soll die E-Mail enthalten:

  1. Vor- und Familienname
  2. Kontakt (E-Mail/Telefonnummer)
  3. Adresse
  4. Wir melden uns umgehend bei euch und teilen euch mit, wie der weitere Werdegang aussieht und auf welchem Wege das Material an die Anwältin der Familie gelangen kann. Vielen Dank!

Erstes Auswärtsspiel der Saison in Karlsruhe – und was nun?

Erstes Auswärtsspiel der Saison in Karlsruhe – und was nun?

Dynamo-Fans in Düsseldorf © Dehli-News / Frank Dehlis

Obwohl alle Dynamo-Fans heiß auf die Saison sind und das erste Auswärtsspiel in der Vergangenheit immer wieder mit Spannung erwartet wurde, wird es dieses Mal etwas anders sein. Aufgrund der Ereignisse und Folgen im Nachgang des letzten Spiels unserer SGD in Karlsruhe 2017 wird ein großer Teil der Dynamo-Fans unsere Mannschaft bei dem kommenden Spiel am Samstag (03.08.) leider nicht unterstützen.

Was ist passiert?

Foto: © Dehli-News / Frank Dehlis


Ca. 2.000 Dynamo-Fans zogen am 14.05.2017 bei einem Fanmarsch, dessen Route von der Polizei vorgeschlagen wurde, in einheitichen T-Shirts und Fischerhüten im Camouflagemuster mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“ zum Karlsruher Stadion. Auf einem Transparent wurde „Krieg dem DFB“ gezeigt.
Der mediale Aufschrei war groß.
Was folgte war eine bis dahin beispiellose Kampagne gegen Korruption, gegen die Kommerzialisierung im Fußball, gegen die Sportgerichtsbarkeit des DFB sowie gegen die Zerstückelung von Spieltagen, die zahlreiche Fanszenen in Deutschland von nun an vereinte und in so manchen Aktionsspieltagen sichtbar wurde.
Doch daneben liefen im Hintergrund die Ermittlungen der Behörden gegen die angeblichen Organisatoren des Fanmarsches an, welche in den Hausdurchsuchungen vom Dezember 2017 zum Vorschein kamen und deren Folgen die Betroffenen bis heute nicht nur finanziell sondern auch psychisch stark belasten.

https://soko-dynamo.org/

Verschiedene engagierte Dynamo-Fans aus unterschiedlichen Gruppen und Zusammenhängen, welche die von den Ermittlungen und Hausdurchsuchungen betroffenen Dynamo-Fans unterstützen wollten, haben sich dann Anfang des Jahres 2018 zum Soko Dynamo (kurz für Solidaritätskomitee Dynamo) zusammengeschlossen. Seither dokumentieren sie in Absprache mit den betroffenen Dynamo-Fans die Vorgänge und organisieren unermüdlich Unterstützung.
Respekt, was dabei immer und immer wieder auf die Beine gestellt wird!
Wer sich über die Geschehnisse und Entwicklungen informieren oder aber den Betroffenen helfen möchte, findet auf der Seite des Soko Dynamo alle wichtigen Informationen.

Was passiert nun am 03.08.2019 zum ersten Auswärtsspiel der Saison?
Die aktive Fanszene hat sich im Vorfeld des Spiels entschieden, nicht nach Karlsruhe zu reisen, sondern gemeinsam mit anderen Dynamo-Fans im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion das Spiel zu verfolgen: „Info der aktiven Fanszene zum Spiel in Karlsruhe“
Alle Dynamo-Fans haben nun die Möglichkeit, am Samstag beim Public Viewing hier in Dresden dabei zu sein. Tickets gibt es für 5 Euro im Planet44, am Kartenschalter links neben dem Fanshop oder auch noch am Spieltag. Neben moderaten Catering-Preisen erwartet euch auch ein kleines Gewinnspiel der aktivene Fanszene mit coolen Preisen (UD-Buch, T-Shirts, Foto-Leinwand Motiv „Semperoper“ u. a.).
Von uns aus wird Janine beim Public Viewing am Samstag mit vor Ort sein.

Wer dennoch nach Karlsruhe fahren möchte, findet wie immer alle Infos zum Spiel auf der Seite der SG Dynamo Dresden: Faninfo für das Auswärtsspiel in Karlsruhe
Vom Fanprojekt wird Willi als Ansprechpartner mit vor Ort sein. Ihr erreicht ihn bei Fragen unter: 0176 235 994 04

Dann drücken wir alle mal die Daumen für 3 Punkte am Samstag und vor allem für eine positive Entwicklung hinsichtlich der Verfahren für die von den Ermittlungen und Hausdurchsuchungen betroffenen Dynamo-Fans!!! Haltet durch, ihr seid nicht allein!!!

Saisonrückblick auf die Auswärtsspiele 2018/2019

Saisonrückblick auf die Auswärtsspiele 2018/2019

In der Saison 2018/19 waren in den Gästeblöcken der 2. Liga durchschnittlich über 2200 Dynamo-Fans anzutreffen. Die meisten Schwarz-Gelben fuhren zum Hamburger SV (ca. 8000), die wenigsten (ca. 800) besuchten das Ruhrstadion in Bochum. Unser Spiel an der Castroper Straße fand an einem Dienstagabend statt. Durch das Nachholspiel gegen den HSV eine Woche vorher war dies die zweite englische Woche in Folge und da hatten offensichtlich nicht ganz so viele Dynamo-Fans Lust, sich auf die viertweiteste Auswärtsfahrt der Saison zu begeben. Allerdings verpassten sie so das nach Noten beste Auswärtsspiel der Saison (Note: 1,69). Vor allem das Verhalten von Polizei und Sicherheitsdienst in Bochum wurde äußerst gut bewertet. Ob das auch am Auftreten der schwarz-gelben Fanschar lag? Zumindest erzielte auch das eigene Verhalten tief im Westen die Saisonbestnote.

In der abgelaufenen Saison nahmen 3874 Fans an unserer Online-Umfrage teil. Im Schnitt bedeutet das, dass 215 Personen pro Spieltag jeweils einen Auswärtsfragebogen ausfüllten. Dies sind pro Spieltag über 70 Menschen weniger als in der vorherigen Saison. Das sieht auf den ersten Blick nach einem deutlichen Rückgang aus, aber wenn man z.B. das DFB-Pokal-Spiel in Freiburg im Oktober 2017, bei dem über 50% der Auswärtsfahrenden einen Fragebogen ausgefüllt haben, außer Acht lässt, haben wir nur noch eine Verringerung um 7 Personen pro Spiel. Dennoch begreifen wir diesen leichten Rückgang als Motivation, wieder etwas mehr die Werbetrommel zu rühren, damit noch mehr Dynamo-Fans ihre Sicht auf den jeweiligen Auswärtsspieltag schildern. Ebenfalls haben wir uns vorgenommen, eure konkreten Fragen vermehrt an die Verantwortlichen vor Ort weiterzuleiten, um deren Antworten im Idealfall auch gleich in der jeweiligen Auswertung mit zu veröffentlichen. Insgesamt umfassten die Rückmeldungen der schwarz-gelben Fans 247 DIN A4-Seiten, die wir akribisch gelesen und ausgewertet haben.

Kriterium
Beste Bewertung
Schlechteste Bewertung
Einlasskontrolle
Fürth (1,64)
Duisburg (4,26)
Ordnungsdienst
Bochum (1,75)
Duisburg (4,29)
Stimmung Gästeblock
Köln (1,25)
Duisburg (4,77)
Polizei im Stadion
Bochum (1,59)
Duisburg (5,04)
Polizei außerhalb
Bochum (1,75)
Duisburg (5,09)
Verhalten Dynamo-Fans
Bochum (1,45)
St. Pauli (3,70)

Auch in dieser Saison haben wir die Ergebnisse den Vereinen, Vertretern der Polizeien, den Fußballverbänden und jeweiligen Fanprojekten zukommen lassen. Einige Vereins- und auch Polizeivertreter haben sich für die Auswertung bedankt und haben zugesagt, sich mit den geschilderten Problemlagen zu beschäftigen. Besonders positiv können wir an der Stelle den Fanbeauftragten des SV Darmstadt 98 hervorheben, der z.B. die an ihn gemeldeten Beschwerden über die teils sehr unangenehmen Einlasskontrollen ernst genommen hat und dies auch in der Nachbesprechung zum Spiel ausführlich thematisiert hat. Darüber hinaus haben wir auch eure Einschätzungen zur Stimmung an die Verantwortlichen in der Fanszene übermittelt. Wenn es Kritik am Agieren der aktiven Fanszene gab, haben wir auch dies mit deren Protagonisten besprochen.

Die Kölner Polizei hielt es für erforderlich, das Spezialeinsatzkommando zum Auswärtsspiel einzuladen.

Die meisten Rückmeldungen, nämlich 577, erhielten wir nach dem Auswärtsspiel in Köln. Durch das mediale Anheizen von Seiten der Kölner Polizei mittels Pressekonferenz und den Einsatz des SEK war die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Spiel natürlich sehr hoch. Auch die Rekordniederlage und die dennoch überragende Stimmung im Gästeblock (Bestwert der Saison!) sind sicher Faktoren, die zu einer verstärkten Teilnahme an der Umfrage geführt haben.

Die zweitmeisten Fragebögen und vor allem die längsten Texte erhielten wir nach dem Spiel beim Hamburger SV. Vor allem das An- und Abreisekonzept, die Einlasssituation sowie das sehr große Polizeiaufgebot dominierten eure Rückmeldungen. Auch nach dem Spiel beim FC St. Pauli meldeten sich viele Fans zurück. Dieses Auswärtsspiel war für viele Personen der negative Höhepunkt der Saison (Durchschnittsnote: 3,49). Dies spiegelt sich in der schlechtesten Note für das eigene Verhalten (3,70) wieder, was auf die mutwillige Zerstörung der Toilettenanlagen, die sexistischen Spruchbänder und die heftigen Auseinandersetzungen von Gästefans mit den Polizeikräften zurückzuführen ist.
Noch niedriger bewertet wurde das Spiel in Duisburg am 23.12.2018 (Note: 4,32). Dort wurde in allen Kategorien (bis auf: „Eigenes Verhalten“) die jeweils schlechteste Note erzielt. Nach einem überflüssigen Gerangel mit dem Ordnungsdienst am Einlass wurden ca. 200 Personen der aktiven Fanszene von der Polizei eingekesselt und Personalienfeststellungen unterzogen. Dies zog sich bis kurz vor Ende des Spiels hin. Daraus resultieren die negativen Werte für Einlass, Sicherheits- und Ordnungsdienst sowie für das Agieren der Polizei. Aus Solidarität mit den Ausgesperrten verzichteten die im Gästeblock befindlichen Dynamo-Fans auf einen organisierten Support, was die schlechteste Note in der Kategorie „Stimmung“ erklärt.

Die meisten Kritikpunkte behandelten über die ganze Saison gesehen die Themen Polizei-Einsätze, Parkplätze, An- und Abreise, Einlass und Toilettensituation. Wir werden versuchen, dies im Vorfeld der kommenden Auswärtsspiele anzusprechen. In der Hoffnung, dass sich die Bedingungen für Gästefans verbessern.

Wir möchten uns bei allen Teilnehmenden sehr herzlich bedanken! Auch den Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden, die unseren Fragebogen in jedem Auswärtsspielbericht auf ihrer Homepage und den Sozialen Netzwerken verlinken, sprechen wir unseren großen Dank aus. Diese Unterstützung sorgt dafür, dass hier in Dresden und an allen anderen Standorten der 2. Liga die Meinung der Fans gehört wird.

GegnerEinlassOrdnungs-dienstStimmung GästeblockPolizei im StadionPolizei außerhalbVerhalten Dynamo-
Fans
TN
1.VfL Bochum1,721,751,891,591,751,451,6937
2.SpVgg Fürth1,641,771,741,711,881,481,70135
3.1. FC Magdeburg1,921,901,471,681,901,501,73310
4.SSV Jahn Regensburg1,881,891,792,192,111,501,89167
5.FC Ingolstadt1,891,921,971,842,021,831,91179
6.Schacht2,062,011,721,922,381,741,97165
7.1. FC Union Berlin1,972,001,901,822,771,682,02322
8.Holstein Kiel2,142,022,302,072,911,682,1970
9.1. FC Heidenheim2,912,432,181,932,071,722,21136
10.DSC Arminia Bielefeld2,392,172,282,202,641,882,26125
11.SC Paderborn 072,033,062,772,862,581,862,5390
12.Hamburger SV3,052,571,882,663,211,932,55537
13.SV Rödinghausen (Pokal)2,152,742,372,312,763,052,56159
14.1. FC Köln2,272,361,253,883,811,882,58577
15.SV Sandhausen2,162,282,034,103,711,772,68159
16.SV Darmstadt 982,722,643,083,453,182,132,87122
17.FC Sankt Pauli2,172,903,124,664,373,703,49340
18.MSV Duisburg4,264,294,775,045,092,474,32244
Durchschnitt2,272,242,242,332,531,9286

Die detaillierten Ergebnisse der einzelnen Spieltage der Saison 2018/2019 findet ihr auch diesmal wieder im Auswertungsarchiv.