Die zweite englische Woche der Saison führte die SG Dynamo Dresden und ihre Fans in die Fußball-Arena nach Wiesbaden. Leider wurden die etwa 1600 mitgereisten Dynamo-Fans diesmal nicht belohnt und die Punkte blieben beim SV Wehen Wiesbaden. Nach dem Spieltag nahmen 187 Personen an unserem Auswärtsfragebogen teil und schilderten uns ihre Eindrücke zu den Bedingungen vor Ort. Der Spieltag erhielt eine durchschnittliche Gesamtnote von 2,6.
Besonders positiv bewertet wurde das „Verhalten der Dynamo-Fans“ (Note 1,9) sowie die „Stimmung im Gästeblock“ (Note 2,3). Die schlechtesten Bewertungen gab es für den Ordnungs- und Sicherheitsdienst (Note 3,0) sowie für die Einlasskontrolle am Gästeblock (Note 3,1). Hauptkritikpunkte waren das übertriebene Abtasten, das unerwartete Wegnehmen von Aufklebern (Wurde im Vorfeld nicht kommuniziert) und das allgemeine Auftreten des Ordnungspersonals (unfreundlich, strenger Blick, schwarze Lederhandschuhe teils mit Protektoren).
Das Verhalten der Polizei wurde sowohl innerhalb (Note 2,6) als auch außerhalb (Note 2,5) des Stadions durchschnittlich bewertet und erhielt keine nennenswerten Bemerkungen.
Viele Fans äußerten sich zudem negativ über das Verkehrskonzept; zahlreiche Anhänger hatten Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden oder berichteten von Problemen bei der An- und Abreise.
Ein herzlichen Dank geht an alle mitgereisten Dynamo-Fans, die an unserem Auswärtsfragebogen teilgenommen haben!
Hier die detaillierten Ergebnisse:
7. Womit bist Du angereist?
8. Kam es zu Problemen bei der An- und/oder Abreise?
9. Woher bist du angereist?
10. Hast Du dich über die Gegebenheiten/Bedingungen beim Auswärtsspiel bereits im Vorfeld erkundigt?
11. Wie oft fährst Du zu den Auswärtsspielen von Dynamo?
12. Warst Du im Steh- oder Sitzplatzbereich?
13. Wie alt bist Du?
14. Dein Geschlecht?
In unserem Auswärtsfragebogen schilderten Dynamo-Fans ihre Sicht auf den Spieltag, die wir an dieser Stelle auszugsweise wiedergeben möchten (Fehler und Wortwahl im Original. Der Wahrheitsgehalt und die Relevanz der Kommentare können nicht überprüft werden):
Einlasskonttolle absolute Frechheit. Mehrere Minuten auf
Aufkleber oder sonstiges untersucht worden, außerdem mehrmaliges Abtasten Richtung Gürtel.
Stimmung etc gut, Leistung leider wie aktuell immer.
Kartenzahlung war leider nicht an jedem Kiosk möglich.
Es ging sogar soweit, dass Fans ohne Fankleidung nicht mehr in den Block gelassen wurden. Das geht zu weit.
Und noch was, macht endlich irgendwas gegen diese Print at Home Tickets!
Geht gar nicht.
Alles in allem ein ernüchternder Abend.
Stimmung im Block nur eine 2, da sich meiner Meinung nach stellenweise zu viel am Gegner und Schiedsrichter "abgearbeitet" wird...
Selbst bei klarem Abseits wird gemeckert und gepfiffen, aber das ist leider nicht kontrollierbar.
Ansonsten sind Fangesänge und Sprüche in Richtung Beleidigung des Gegner/Schiedsrichter nicht angebracht, wovon es gestern zum Glück wenige im Gegensatz zu manch anderem Heimspiel.
Wurden beim manuellen Körperscan mitgeführte Aufkleber gefunden, wird man wie ein Schwerverbrecher dem grimmig drein schauenden Einsatzleiter vorgeführt und bekommt die Aufkleber dann erst einmal abgenommen. Als wenn es keine anderen Probleme gibt.
Fazit Aufkleber = Pyro = verbotener Gegenstand
Der Ordnungsdienst in Wiesbaden macht zum wiederholten Mal den Eindruck, als ob man im Rahmen seiner Möglichkeiten den Fans möglichst schwer machen wollte einen ruhigen Fußballabend zu verbringen.
Das Aufgebot der Polizei einschließlich der BFE-Einheit vor und im Stadion war wie üblich bei Spielen im Westen völlig unangebracht überzogen und unnötig.
Die Versorgung im Stadion war allerdings nicht mal drittligawürdig...
Der Sicherheitsdienst, hat aus unerklärlichen Gründen zwischendurch die Eingänge zu gesperrt, sodass wir und 50-100 Fans verspätet eingelassen wurden.
Die Polizisten IM Gästeblock, total übertrieben und von Grund auf aggressiv und auf Konfrontation aus. Die Polizei hat die Stimmung unnötig angeheizt, sogar die angespannte Stimmung erst provoziert.
ABER was Wehen Wiesbaden da an Ordnern hinstellt ist frech. Bin zu Fuß vom Bahnhof zum Stadion gelaufen und habe den Eingang zum Auswärtsblock nicht gefunden. Daraufhin habe ich den Ordnungsdienst nach einer Auskunft gefragt, aber kein Ordner konnte mir sagen wohin ich jetzt gehen soll. Jemand der aus der Ultra-Szene (zumindest sah sowohl er, als auch seine Kompanen stark danach aus) von Wehen ist musste mir den Weg zum Auswärtsblock zeigen. Das ist in meinen Augen echt frech.
Ich hatte außerdem eine Art Bauchtasche für meine Kaugummis und Liquidpods dabei. Diese ist deutlich kleiner als A4, sollte demnach nach einmal reinschauen kein Problem darstellen. Allerdings wurde ich dann nochmal nach der ersten Kontrolle rausgezogen und von einem weiteren Security kontrolliert. Und das nicht wie ne normale Kontrolle, sondern so als hätte ich irgendwas verbrochen und käme in ein Hochsicherheitsgefängnis. Sehr unverschämt in meinen Augen und absolut lächerlich.
Dennoch waren nicht alle Ordner scheiße. Der Ordner vor dem Eingang S18 war ein echt geiler und sympathischer Typ. Kann man ihm gerne mal so ausrichten!
Sicherheitskonzept im Allgemeinen fragwürdig. Warum werden zum Beispiel die Eingänge zum Steher künstlich verengt?!
Kartenpreise auch unverhältnismäßig hoch.
Einlass ging etwas schleppend voran, Polizei auch im Bereich hinter dem Gästeblock präsent. Cateringangebot im Stadion nicht so gut, Bier für 5€, Bratwurst geschmacklich nicht gut. Stimmung im Block nach der Ankunft von UD gut (kamen 10 Minuten nach Spielbeginn da es wohl Probleme beim Einlass gab).
Ansonsten nichts besonderes. Hässliches Stadion, die Leistung auf dem Platz bedarf keines Kommentars.
Die Abreise verlief erfreulich schnell, vielleicht weil wir nicht auf den angegebenen Parkplatz gefahren sind und deshalb nicht "mit der Masse" abgefahren sind.
Grundsätzlich war alles bereit für ein friedliches und stimmungsvolles Fußballfest. Zahlreiche Dynamos machten sich auf den Weg nach Wiesbaden, um ihre Mannschaft entweder auf den Stehplätzen stimmgewaltig zu unterstützen oder das Geschehen von den ebenfalls gut besuchten Sitzplätzen aus zu verfolgen. Bedauerlicherweise kam es knapp zehn Minuten vor Anpfiff an den Einlasskontrollen zu unerklärlichen Problemen. Plötzlich bewegte sich die Schlange nicht mehr. Keiner kam ins Stadion, es herrschte Stillstand. Zwischenzeitlich hatten die Ordner sogar die Eingangstore geschlossen. Warum dies der Fall war, konnte sich niemand erklären. Aggressionen gingen von den Dynamo-Fans zumindest nicht aus. Daher waren alle verwundert und verärgert. Ein Lob an dieser Stelle an unsere Fanbeauftragte Peggy Pachel, die in ihrer ruhigen Art den Dialog suchte. Als meine beiden Kumpels und ich unsere Sitzplätze einnahmen, waren bereits neun Minuten gespielt.
Des Weiteren habe ich noch nie erlebt, dass während der Halbzeitpause nach dem Toilettengang nochmals die Karte dem Ordner vorgezeigt werden musste, um wieder in den Block zu gelangen. Zum Glück hatte ich mein Ticket griffbereit, aber was wäre gewesen, wenn ich es am Platz liegen gelassen hätte? Solche unnötigen Maßnahmen bieten einerseits keine Vorteile, können andererseits aber zu überflüssigen Komplikationen führen und schlimmstenfalls in Eskalationen resultieren.
Insgesamt war es für meine beiden Kumpels und mich trotzdem ein sehr schöner Abend. Allein schon die überragende Stimmung und die netten Gespräche mit anderen Dynamo-Fans waren den Aufwand und das Geld mehr als wert. Der hessischen Polizei und den Wiesbadener Ordnern möchte ich an dieser Stelle gerne ins Stammbuch schreiben: Wir Dynamo-Fans sind keine Verbrecher, sondern lieben schlicht und ergreifend unseren Verein aus ganzem Herzen. Bitte betrachtet uns nicht als potenzielle Gewalttäter und Schwerkriminelle. Dankeschön
Danke an Alle Beteiligten.