begleitete Jugend- und Bildungsfahrten

In unregelmäßigen Abständen bieten wir euch die Möglichkeit, für kleines Geld Auswärtsfahrten mit zu erleben. Da wir uns bei den Fahrten an den Schulferien und Feiertagen bzw. der jeweiligen Spielansetzung orientieren müssen, gibt es dank der weiten Fahrtwege nicht gerade viele Möglichkeiten, eine betreute Fahrt durchzuführen. Trotzdem werden wir gemeinsam mit euch immer versuchen, ein interessantes Angebot an Fahrten zu präsentieren.

Jedes Jahr findet auch eine längere Bildungsfahrt statt, bei der wir in den letzten Jahren zum Beispiel das Trainingslager der SG Dynamo Dresden besucht haben.

2024: Sommer, Sonne, Fußball und Berge - Jugendfahrt nach Österreich

Vom 03. bis zum 07. Juli unternahm das Fanprojekt mit fünf Jugendlichen eine Fahrt nach Österreich. Eigentlich sollte das Ziel, wie schon in den vergangenen zwei Jahren, das Trainingslager der SG Dynamo Dresden werden. Da das Ziel und der Zeitpunkt durch den Trainerwechsel erst spät bekannt gegeben wurden, suchten wir uns das internationale Testspiel zwischen Austria Salzburg und dem FSV Zwickau als fußballerisches Highlight raus. Es konnte ja keiner ahnen, dass diese Partie am Tag unserer Anreise abgesagt werden sollte, dazu später mehr.

Die Fahrt startete am Mittwoch mit einer unspektakulären achtstündigen Anreise. Die Fahrt wurde genutzt um sich untereinander besser kennenzulernen und sich über die Details der Programmpunkte einig zu werden. Als wir schließlich in unserer schönen Unterkunft im idyllischen Altenmarkt im Pongau ankamen, packte alle Mitfahrenden trotz Regen schon mal die Wanderlust. Daher fuhren wir kurz entschlossen zum Johanneswasserfall. Dieser beeindruckte nicht nur durch seine Größe, sondern auch dadurch, dass man hinter dem Wasserfall entlang laufen konnte. Alle freuten sich, trotz des Mistwetters bei diesem ersten Highlight dabei gewesen zu sein.

Am Donnerstag strahlte uns dann die Sonne an, was sehr gut zu unserem geplanten Programmpunkt passte. Unser Ziel sollte eine mittellange Wanderung durch die Berge am Hallstätter See werden. Wie sich herausstellte ist Hallstatt am See ein beliebtes Touristenziel, was sich unter anderem bei der Parkplatzsuche zeigte. Als wir nach einem klitzekleinen Nervenzusammenbruch endlich abgeparkt hatten, wanderten wir mit einem wunderschönen Blick auf den See los. Der fast menschenleere Wanderweg führte uns an traumhaften Wasserfällen und Aussichten vorbei. Nach ca. 13 Kilometern erreichten wir nach einem steilen Anstieg das Highlight der Tour: Die Aussichtsplattform Skywalk „Welterbeblick“. Nachdem wir die atemberaubende Aussicht mit einem kühlen Almdudler genossen haben und Oscarreif eine Szene aus Titanic nachgespielt wurde, stiegen wir wieder ins Tal zurück. Die besonders mutigen Mitfahrer testeten schließlich noch die Wasserqualität des klaren, kühlen Hallstätter Sees. Der Abend endete in einer urischen Gaststätte in Altenmarkt mit mehr oder weniger witzigen Anekdoten von erlebten Klassenfahrten.

Am Freitag starteten wir sehr zeitig, denn wir hatten viel vor und wollten an diesem Tag nicht wieder mit Problemen bei der Parkplatzsuche konfrontiert werden. Unser erstes Ziel war die Dokumentation Obersalzberg. Die Dokumentation ist ein Lern- und Erinnerungsort zur NS-Zeit am Täterort „Führersperrgebiet Obersalzberg“ in Berchtesgaden. Sie verbindet die Ortsgeschichte mit der gesamten Geschichte des Nationalsozialismus. Die sehr interessant gestaltete Ausstellung endete in einer beeindruckenden Bunkeranlage. Auch wenn man einige Fakten zur Zeit des Nationalsozialismus schon kannte, bieten die multimedialen Elemente nochmal eine andere Perspektive auf das Thema. Das zweite Ziel des Tages war der märchenhafte Königssee, nicht weit vom Obersalzberg entfernt. Dort wurde, wie schon am vorherigen Tag, die Wasserqualität getestet. Der Königssee gilt der Wasserqualität nach als einer der saubersten Seen Deutschlands. Das klare, erfrischende Wasser im Zusammenhang mit dem tollen Bergpanorama ist ein Erlebnis, was man nicht so schnell vergisst. Zum Abend legten wir schließlich noch einen Zwischenstopp in Salzburg ein und schauten dort das EM-Spiel der Deutschen Nationalmannschaft. Alle Mitfahrer sind sich einig: Das war ein sehr abwechslungsreicher und gelungener Tag!

Der Samstag der Jugendfahrt war – wie oben schon angedeutet – ursprünglich anders geplant. Wir hatten uns schon sehr auf das internationale Testspiel des FSV Zwickau in Salzburg gefreut, jedoch wurde dies am Mittwoch kurz vor unserer Abfahrt abgesagt. Als dann schließlich die Alternative, ein Spiel gegen Wacker Burghausen, angekündigt wurde, war die Vorfreude bei allen ein wenig geschmälert. Nach hin und her überlegen, ob man die weitere Anfahrt auf sich nimmt oder nach „attraktiveren“ Spielen sucht, entschieden wir uns dann doch uns auf den Weg nach Burghausen zu begeben. Und wir haben es nicht bereut! Wacker Burghausen und dessen Fanszene war sehr gastfreundlich und die Zwickauer Fanszene hat mit ihrer Stimmung und ihren Liedern viel Freude verbreitet und das beste aus der Situation gemacht. Hat sich also doch gelohnt. Im Anschluss besuchten wir noch das Testspiel von Eintracht Braunschweig gegen Panathinaikos Athen, um trotzdem noch einen österreichischen Länderpunkt mitnehmen zu können. Mit der schönen Bergkulisse war das Stadion vom SV Grödig auf jeden Fall auch sehenswert und ein paar einzelne Athener Fans verbreiteten lustige Stimmung. Leider klappte es nicht, nach dem Spiel eins der begehrten Spielertrikots abzustauben. Den runden Fußballtag beendeten wir gemütlich beim EM-Spiel schauen in unserer Unterkunft.

Nach einer unspektakulären achtstündigen Abreise kamen wir am Sonntagabend ein bisschen fertig, aber sehr zufrieden wieder in Dresden an. Es war, wie schon in den vergangenen zwei Jahren, eine echt tolle Jugendfahrt, die Bildung, Fußball, Natur und jede Menge schöne und lustige Momente beinhaltete.

2024: Jugendfahrt nach Freiburg mit Zwischenstopp in Basel

Obwohl die Saison so vielversprechend angefangen hat, blickten die Dynamo-Fans immer betrübter auf den nicht mehr sehr wahrscheinlichen Aufstieg. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir wenigstens ein paar Jugendlichen die Fahrt nach Freiburg erfreulicher gestalten können: Ein Zwischenstopp beim FC Basel und ein Einblick in die Fankultur der Schweiz.

Der Tag begann mit einer zeitigen Abfahrt am Fanhaus, schließlich hatten wir heute noch viel vor. Unser erstes Ziel sollte die schöne schweizer Stadt Basel sein. Schon auf dem Weg kamen die Jugendlichen ins Staunen, als die ersten Graffitis von Basel-Fans an verschiedenen Brückenpfeilern auftauchten. Erste Herausforderung war der Parkautomat, der nur Schweizer Franken schlucken wollte. Dank ein paar hilfsbereiter Einheimischer, hielt uns das zum Glück nicht lange auf. Das Stadion St. Jakob-Park vom FC Basel liegt mitten in der Stadt an einem idyllischen Fluss, dies passte sehr gut zu dem perfekten Sonnenschein an diesem Tag. Im Stadion angekommen und mit Snacks und Getränken versorgt, konnten wir der Fanszene des FC dabei zuschauen, wie sie die letzten Vorbereitungen für ihre Choreo trafen. Das gegnerische Team von Servette Genf hatte einen kleinen Haufen an Fans mitgebracht, die sich ebenfalls warm sangen. Die Stimmung während des Spiels war wirklich mitreißend und Basel konnte das Spiel 2-1 für sich entscheiden. Dieser Spielbesuch wird allen Mitgereisten sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.

Weiter ging es zum eigentlichen Ziel – nach einer Stunde Fahrzeit erreichten wir Freiburg, wo die SG Dynamo Dresden abends gegen die zweite Mannschaft des FC Freiburg antreten sollte. Zu diesem Spiel gibt es außer der wirklich guten Stimmung im Gästeblock zu einem Sonntagabendspiel (!) nicht viel Positives zu sagen. Im Anschluss schauten wir uns noch die Innenstadt bei Nacht an und fielen schließlich erschöpft, aber mit schönen Eindrücken im Kopf ins Bett. 

2024: Mit dem Bus durch Bayern - Jugendfahrt nach Ingolstadt

Zum Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt organisierten die aktive Fanszene und das Fanprojekt seit langer Zeit mal wieder einen gemeinsamen Jugendbus. Zahlreiche junge Dynamo-Fans nutzten die Gelegenheit und machten sich auf den Weg nach Bayern.

Mit kurzweiligen Einblicken in die Geschichte der Dresdner Fanszene und in vielen Gesprächen konnten die Jugendlichen, von denen ein Großteil erstmals in einem organisierten Fanbus zu einem Auswärtsspiel gefahren ist, wertvolle Eindrücke sammeln. Leider fehlten am Ende ein paar Punkte, die die SGD auf dem Rasen liegen gelassen hat. Auf der Rückfahrt wurde dann auf den letzten Kilometern noch die übrigen Kraftreserven aus den Kehlen geholt und auch die etwas geräuschempfindlichen Busfahrer konnten die Partystimmung dann nicht mehr stoppen.

Vielen Dank allen Leuten, die sich an der Orga beteiligt haben! Wir hoffen, es hat euch allen Spaß gemacht – lasst uns das wiederholen!

2023: Jugendfahrt "light" zum Auswärtsspiel in Saarbrücken

Saarbrücken – mit über 630 km eines der weitesten Auswärtsspiele der Saison 2023/24. Um die lange Zeit auf der Autobahn sinnvoll zu nutzen, machten wir uns mit ein paar Jugendlichen im Gepäck schon einen Tag eher auf den Weg und es entstand eine Diskussion darüber, ob wir uns ein tolles Schmetterlingshaus oder ein Fußballspiel anschauen. Die Entscheidung fiel auf einen Besuch des kultigen Stadions am Bruchweg. Dort bekamen wir ein spannendes 2:4 zwischen der zweiten Mannschaft von Mainz und dem FC Homburg zu sehen. Im Anschluss folgte ein Rundgang durch die Mainzer Innenstadt, bei dem wir Mainzelmännchen an den Ampeln erspähen und alle kulinarisch auf ihre Kosten kommen konnten.

Der Spieltag unserer Dresdner Goldfüße gegen den FC Saarbrücken endete dann leider nicht erfolgreich. Aufgrund des Dauerregens glich die Partie eher einer Wasserschlacht und wurde nach einer Halbzeit abgebrochen.

2023: Bildungsfahrt nach Österreich

Wie bereits in der Vergangenheit, planten und führten wir diesen Sommer das Angebot einer Bildungsfahrt für Jugendliche durch mit dem Ziel, Blickwinkel von Regionen die etwas weiter von Dresden entfernt liegen näher zu bringen. Gepaart mit dem Trainingslager der SGD ergibt sich daraus die grandiose Möglichkeit das eigene Fandasein mit der Bildungsmöglichkeit zu verknüpfen. Erschwert durch die vergleichsweise kurzfristige Bekanntgabe von Ort und Zeit des Trainingslagers, konnten auch wir erst später mit der Planung der Reise beginnen. Dennoch war das Interesse und die Bereitschaft hoch, um an dieser Tour teilnehmen zu können.

Los ging es am Dienstag, den 11. Juli mit der schwersten Station der Fahrt, dem Besuch der Gedenkstätte Dachau. Da die Köpfe noch frisch und die Aufmerksamkeit hoch war, ergab sich ein passender Zeitraum um der auf Fußballfans angepassten Führung Gehör zu schenken und die Gräueltaten der Geschichte Revue passieren zu lassen. Sofern man den Begriff in diesem Zusammenhang erwähnen kann, ist die Führung für jedermann, aber insbesondere für Fußballfans empfehlenswert und wird nicht die letzte vom Fanprojekt Dresden organisierte Führung gewesen sein. Fortan verbrachten wir die folgenden vier Tage, bzw. vier Nächte in einer Ferienwohnung nahe der Stadt Neustift im Stubaital. Durch die Entfernung von anderthalb Stunden, führte uns ein Mal der Weg ins Dynamo-Trainingslager am Walchsee, während wir die restlichen Tage für Kultur und Sehenswertem in der näheren Umgebung nutzten. Eine Auswertung der einzelnen Tage findet ihr auf unserem Instagram-Account, oder eben in Kurzform hier:

Dienstag 11. Juli

Früher Start um 6 Uhr mit anschließendem Besuch der Gedenkstätte Dachau, Einrichtung der Ferienwohnung, gemeinsames kochen und Auswertung der Führung in Dachau, sowie inhaltliche Auseinandersetzung.

Mittwoch 12. Juli

Trotz anfänglichem Regenguss wanderten wir durchs Stubaital nahe der Stubaier Alpen. Nach kräftezehrender Wanderung über den Sulzenaufall bis zur Dresdner Hütte und abschließender Fahrt mit der Gondel, stand lediglich kochen und Kartenspielen in der FeWo an.

Donnerstag 13. Juli

Fahrt zum Trainingslager! Spaziergang mit der Fanabteilung um den Walchsee, Besuch eines absolut starken Spiels unserer Goldfüße, sowie die Teilnahme am Mannschaftsabend im Teamhotel rundeten den Höhepunkt der Bildungsfahrt ab.

Freitag 14. Juli

Letzter Tag und damit touristischer und kultureller Abschluss in Innsbruck! Unter anderem mit Orchesterbegleitung, Innen- und Altstadtbesichtigung, Standseilbahnfahrt und der Besichtigung eines weiteren Fußballspiels, rundeten wir unseren letzten Tag in Österreich ab.

Sonnabend 15. Juli

Rückfahrt und Vorfreude auf das Europapokalspiel in Prag. ;-)

Alles in allem blicken wir auf eine gelungene und kurzweilige Fahrt, die jedem Beteiligten Freude bereitet und viele Einblicke in das Leben außerhalb Dresdens gegeben hat. Wir versuchen nach besten Wissen und Gewissen weitere Bildungsfahrten im Rahmen des Trainingslagers zu organisieren und versuchen zukünftig den Blick nicht nur auf das Sommertrainingslager zu richten. Wir bedanken uns bei den Teilnehmern und vertrösten die vielen anderen Bewerber auf die nächsten Fahrten!

Euer FP-Team

2022: Bildungsfahrt zum Sommertrainingslager 2022

Am ersten Juliwochenende machten wir uns mit vier jungen Menschen auf den Weg zum Sommertrainingslager der SG Dynamo Dresden nach Bad Häring in Österreich. Vorher legten wir jedoch einen Zwischenstopp an der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein, bei der wir eine sehr spannende Führung bekamen. In Flossenbürg wurden 100.000 Menschen eingesperrt, viele von ihnen gefoltert und ermordet. Das Konzentrationslager stand mitten im Ort, fast alles war von außen sichtbar. Heute wirkt das Gelände eher unscheinbar, da die meisten alten Gebäude abgerissen wurden und sich inzwischen sogar Wohngebäude auf dem Gelände befinden. Während der Führung bekamen wir einen Einblick in die Strukturen des Konzentrationslagers Flossenbürg – welches etliche Außenlager auch in Dresden besaß -, lernten einzelne Schicksale kennen und befassten uns mit der Frage, wie viel die damaligen Bewohner von dem Konzentrationslager mitbekommen haben. Schließlich kamen wir nach einer langen Anfahrt Abends in unserer Unterkunft in Hopfgarten an.

Am Freitag stand nach einem leckeren Frühstück der Besuch des Trainings der SG Dynamo Dresden an, bei dem man die vielen neuen Spieler und den neuen Trainer begutachten sowie andere mitgereiste Fans kennenlernen konnte. Der Trainingsplatz vor der Kulisse der hohen Berge war sehr idyllisch. Schließlich packte uns die Wanderlust und wir wollten trotz des eher regnerischen Wetters eine kleine Tour machen. Dafür suchten wir uns den Aufstieg durch die Rehbachklamm aus, welcher schließlich zum Gaisberg führte. Am Abend stand dann eines der Highlights an: Ein Abendessen im Spielerhotel gemeinsam mit den Spielern. Dabei saßen wir den Spielern jeweils direkt gegenüber und konnten alle Fragen stellen, die uns auf den Seelen brannten. Dabei entstanden unterhaltsame Gespräche, egal ob mit Neuzugängen zu den Themen ‚Was kann man in Dresden erleben‘ und ‚Welche hohen Anforderungen gibt es an Jugendspieler‘ oder mit „alten Hasen“ wie Stefan Kutschke, der seine Anekdote zum Wasserrafting vom vorhergehenden Teamtag der Mannschaft zum besten gab. An diesen Abend werden wir uns noch lange erinnern.

Am Samstag mussten wir zeitig aufstehen, da der herausfordernde Klettersteig auf dem Programm stand. Dafür gab es erst eine Einführung in das Sicherungsequipment und schließlich ging es durch dichten Nebel mit der Seilbahn hoch bis zur Mittelstation des Kitzbühler Horns. Oben angekommen strahlte die Sonne und wir befanden uns über den Wolken. Das war wirklich ein beeindruckender Blick in die Weiten der Alpen. Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir den Übungsklettersteig mit dem Schwierigkeitsgrad B/C. Dort konnten alle Teilnehmenden ihre Trittsicherheit, den Umgang mit dem Sicherungsequipment sowie ihre eigenen Grenzen austesten. Der große Klettersteig mit der Schwierigkeit C/D war dann witterungsbedingt für uns leider nicht schaffbar. Jedoch war der Wanderweg bis zum Gipfel des Kitzbühler Horns absolut malerisch und somit kamen wir trotzdem zufrieden oben an. Nach einem ebenfalls sonnigen Abstieg gab es noch eine Abkühlung in einem Bergsee und schließlich ließen wir gemeinsam den Abend bei typisch österreichischer Küche ausklingen.

 

Am Tag unserer Abreise wollten wir noch ein mal unser Können an einem Klettersteig unter Beweis stellen und so machten wir uns auf den Weg zum Bad Häringer Kreuz. Dies war ein sehr fordernder steiler Aufstieg, aber auch hier wieder mit wunderschönen Aussichten über Bad Häring und die umliegenden Berge. Auf dem Rückweg konnten wir noch bei einem niedlichen Naturbad anhalten, bei dem uns der Bademeister sogar den „Dynamo-Rabatt“ gewährte. So fuhren wir mit einem Lächeln auf den Lippen zurück nach Dresden, wo wir Abends erschöpft aber mit schönen Erinnerungen im Kopf ankamen.

Die Bildungsfahrt wurde finanziert durch Mittel des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona 2022“. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

2019: Reise nach Polen - „Ein so schwer zu beschreibender Moment.“

Das Fanprojekt Dresden nutzte gemeinsam mit dem Fanprojekt Zwickau den Beginn der Sommerpause als Chance, eine gemeinsame Bildungsreise zu organisieren: Vom 29. Mai bis zum 02. Juni reisten beide Fanprojekte mit jungen Fußballfans aus Dresden und Zwickau nach Polen.

Das Heimspiel der Zwickauer gegen die Kickers aus Würzburg im April bot für die Mitfahrenden vorab die perfekte Gelegenheit sich gegenseitig vorzustellen und Erwartungen an die Bildungsreise sowie die Beweggründe zu diskutieren. Ein großer Dank für die Einladung zum Spiel geht dabei an unsere Freundinnen und Freunde in Zwickau!

Es folgt ein Bericht über die 5 Tage der bewegenden Bildungsreise nach Polen:


29.05. Dresden – Kraków

Nach staubedingter Verzögerung erreichten wir abends die zweitgrößte Stadt Polens, um direkt den ersten Zwischenstopp am Wawelhügel einzulegen. Hoch über der Wisła thronen dort das Königsschloss im Renaissancestil, die königliche Basilika und die Erzkathedrale der Heiligen Stanislaus und Wenzeslaus. Die Tuchhallen auf dem Hauptmarkt in der mittelalterlichen Kernstadt mit Blick auf die beleuchtete Marienkirche lieferten später noch einen imposanten Anblick.

Blick auf den Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige von 1040 bis 1795.


30.05. Kraków-Kazimierz und Bielsko-Biała

Der Krakauer Stadtteil Kazimierz, bis 1800 noch eigenständige Stadt, avancierte bereits im 16. Jahrhundert zur jüdischen Siedlung und wenig später zum kulturellen und religiösen Zentrum der jüdischen Bevölkerung in Polen. Gemeinsam mit einem Guide erkundeten wir eines der spannendsten Viertel Krakaus und besuchten die älteste erhaltene Synagoge Polens, welche mittlerweile ein jüdisches Museum beherbergt. Auch der heute noch als Gebetshaus genutzten „Remuh Synagoge“, nur einen Straßenzug entfernt, statteten wir einen Besuch ab.

Die im 16. Jh. erbaute Alte Synagoge im Viertel Kazimierz ist die älteste erhaltene Synagoge in Polen.

Auf dem Weg zur Fabrik von Oskar Schindler, der während des Zweiten Weltkriegs etwa 1.200 jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor der Ermordung in Vernichtungslagern bewahrte, tangierten wir das ehemalige jüdische Ghetto am Heldenplatz, dem Platz an dem sich die Bewohner und Bewohnerinnen des Ghettos vor ihrer Deportation versammeln mussten. In Oskar Schindlers Fabrik befindet sich seit 2010 ein staatliches Museum, welches die Zeit der deutschen Besetzung Krakaus von 1939 bis 1945 darstellt. Ein Schwerpunkt ist dabei das Schicksal der damals im Krakauer Ghetto lebenden Jüdinnen und Juden. Den letzten Halt in Krakau legten wir am Steinbruch „Liban“ ein. Dort befand sich im Südosten der Stadt das Zwangsarbeitslager Plaszow in dem die so genannten „Schindler-Juden“ gefangen gehalten worden. Hinweistafeln, geschweige denn ein Besucherzentrum gibt es nicht. Nur ein Mahnmal aus sozialistischen Zeiten thront auf einem Hügel über dem Gelände. 5.000 bis 8.000 Menschen wurden dort ermordet und Massentransporte nach Auschwitz-Birkenau gestartet. Szenen aus dem Film „Schindlers Liste“ drehte man im Inneren des Steinbruchs. Die nach der Räumung des Zwangsarbeitslagers abgerissenen Gebäude wurden teilweise wieder aufgebaut. Zu erkennen sind jetzt noch Teile des Sets.

Das Gefühl, man befindet sich im Vorhof der Hölle trügt, steht man doch „nur“ in der Kulisse eines Films über die Hölle.

Den – mit der notwendigen Entspannung verbundenen – Abschluss des Tages bildete nach der Ankunft in Bielsko-Biała ein Gruppenspiel der U20 Weltmeisterschaft. Nigeria und die Ukraine trennten sich vor etwas mehr als 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern mit einem 1:1.

31.05. Bielsko-Biała und Tychy

Mit einem gemütlichen Stadtrundgang starteten wir den dritten Tag der Bildungsreise. Bielsko-Biała, ursprünglich mit Bielsko und Biała zwei eigenständige Städte, liegt am Randes des Gebirgszuges Beskiden. Der Fluß Biała teilt die gemütliche Innenstadt von Nord nach Süd. Parkanlagen laden zum Verweilen ein. Interessant im Dynamo-Kosmos: Eduard Geyer wurde am 7. Oktober 1944 in Bielsko-Biała geboren. Den zweiten Teil des Tages setzten wir in Tychy fort. Nach einer Besichtigung der Tyskie-Brauerei, welche wohl eines der bekanntesten Biere Polens herstellt, rollte wieder der Ball. Im Stadion von GKS Tychy trafen im Rahmen der U20 Weltmeisterschaft in einem Gruppenspiel Korea und Argentinien aufeinander.

Über 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten ein spannendes Spiel, bei dem sich die Koreaner gegen die Fußballmacht Argentinien mit einem 2:1 durchsetzen konnten.

 

01.06. Oświęcim (Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau)

Die Hitze flimmerte über den Gleisanlagen an der „Rampe“, als wir an diesem heißen Samstagvormittag das Einfahrtsgebäude des Vernichtungslagers Auschwitz II, welches drei Kilometer vom Stammlager Auschwitz I entfernt liegt, betraten. Es war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Die Rampe, an der in der Hochzeit des Holocausts permanent Züge aus allen Teilen Europas mit deportierten Jüdinnen und Juden stoppten und von Deutschen zur Zwangsarbeit bis zum Tod geschickt oder auf direktem Weg in die Gaskammern zum Sterben getrieben wurden. Eine unbeschreibliche Leere und Fassungslosigkeit überkam die Reisegruppe beim Rundgang. Langsam und friedlich im Wind schwankende Blätter an den satt grünen Bäumen, umher fliegende und zwitschernde Vögel, quakende Frösche in Weihern. Ein Ort, an dem Menschen teilweise auf offenem Feld verbrannt wurden und die Asche von Hunderttausenden verstreut wurde. Ein bedrückendes Gefühl, welches man niemals Worte oder Bilder fassen kann. Ein so schwer zu beschreibender Moment. Ein surrealer Moment. Im Stammlager Auschwitz I angekommen erwartete uns ein geführter Rundgang durch das Gelände. Die ehemaligen Häftlingsbaracken, auch Blöcke genannt, bieten nun Platz für verschiedene themenbezogene Ausstellungen. In riesigen Vitrinen sind geleerte Zyklon-B-Dosen, gestohlene Wertsachen, menschliche Haare und das letzte Hab und Gut der Deportierten zu sehen. Kurz vor dem Ende des Rundgangs durchquerten wir eine Gaskammer. Die daneben befindlichen Verbrennungsöfen konnten ebenso besichtigt werden.

6.000.000 Menschen kostete der Nationalsozialistische Völkermord das Leben.
Etwa 1,5 Millionen Menschen davon, die meisten jüdischen Glaubens, ermordeten Deutsche und ihre Helfer allein in Auschwitz-Birkenau industriell.

Die Abscheulichkeit dieser Verbrechen in Worten auszudrücken ist unmöglich. Jedoch genügen wenige Worte, um die Konsequenz aus ihnen zu formulieren:

Auschwitz darf sich niemals wiederholen!

In Auschwitz-Birkenau befinden sich 27 Gedenktafeln in verschiedenen Sprachen. Sie gedenken der 1,5 Million Menschen, die allein hier von den Nazis industriell ermordet wurden.

 


02.06. Oświęcim – Gliwice – Dresden

Aufgrund des fingierten Überfalls auf den Sender am Vorabend des Zweiten Weltkriegs ist Sendeturm ein bedeutender polnischer Erinnerungsort.

Unseren letzten Zwischenstopp der Bildungsreise legten wir am Sender in Gliwice ein. Mit 118 Metern Höhe und aus Lärchenholz gebaut ist dieser der höchste Holzturm der Welt. Am 22. August 1939 inszenierten SS-Männer einen Überfall auf den sich damals noch auf deutschem Boden befindlichen Sender durch polnische Soldaten. Diese vermeintlichen Grenzverletzungen und der Angriff auf den Sender dienten propagandistisch als Rechtfertigung für den Überfall auf Polen und den damit einhergehenden Beginn des Zweiten Weltkriegs.


Abends in Dresden angekommen endete eine spannende, informative, überaus bedrückende, aber dennoch tolle Bildungsreise.

Wir danken dem Zwickauer Fanprojekt für die großartige Zusammenarbeit.
Wir danken der DFL für die Förderung unserer Bildungsreise durch den Förderpool PFiFF.

Weitere Berichte von unserer Bildungsreise auf der Homepage des Fanprojekt Zwickau.
Weitere Informationen zum Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur (kurz PFiFF).

2017: Mal mehr als nur das Stadion sehen - Jugendfahrt nach Nürnberg

Bereits einen Tag vor dem Auswärtsspiel gegen Nürnberg waren wir mit einigen jungen Dynamo-Fans auf Jugendfahrt. Gemeinsam besuchten wir am Samstag das Reichsparteitagsgelände und bekamen eine hochinteressante, beeindruckende Führung über vier Stunden auf dem riesigen Areal.

Man beachte den gigantischen Kloß mit Soß.

Und wenn man schon mal frühzeitig im Frankenland war, mussten natürlich auch die regionale Köstlichkeiten entdeckt und ausprobiert werden. Voll gefuttert ließen wir dann alle gemeinsam den Abend gemütlich ausklingen bevor es am Sonntag zum Spiel ins Max-Morlock-Stadion ging.

Einen ausführlichen Bericht findet ihr im kommenden Zentralorgan der ULTRAS DYNAMO zum Braunschweig-Spiel. Schaut einfach mal rein.

2017: Über Berlin nach Hamburg: Jugendfahrt zum Auswärtsspiel beim FC Sankt Pauli

Am vergangenen Wochenende startete das Fanprojekt bereits am Samstagmorgen mit einigen jungen Dynamo-Fans im Schlepptau zum Auswärtsspiel. Ziel war nämlich nicht direkt das Millerntor, sondern die Hauptstadt Berlin. Gemeinsam mit ehrenamtlich engagierten Dynamo-Fans wurde dafür ein kleines Programm auf die Beine gestellt, was aus einer Graffiti-Tour, die ihren Höhepunkt an der Lichtenberger Brücke fand, und einer eigens für uns veranstalteten Lesung mit Frédéric Valin, der auszugsweise sein Buch „Zidane schweigt“ vorgestellt hat. Mit spannenden und gelegentlich auch kontroversen Diskussionen klang der Samstag in Berlin aus. Am darauffolgenden Sonntag starteten wir dann gemeinsam zum Auswärtsspiel der SGD am Millerntor. Auch wenn das Spiel verloren ging, waren sich bei der späten Ankunft am Sonntagabend im FANHAUS alle einig, dass so eine Fahrt unbedingt wiederholt werden muss.

Wir danken den Berliner Gangway e.V. für die Begleitung der Graffiti-Tour!