Auswertung des Auswärtsspiels beim FC St. Pauli

Auswertung des Auswärtsspiels beim FC St. Pauli

Erst einmal vielen Dank an alle Fragebogenteilnehmer*innen! Exakt 340 Personen haben mitgemacht und uns ihre Eindrücke, Anmerkungen und Meinungen zum Auswärtsspiel der SGD am Millerntor gesendet. Mit der Durchschnittsnote 3,49 ist die Partie in Hamburg eines der schlechtesten Spiele in den vergangenen Jahren. Ausschlaggebend dafür sind v.a. die negativen Bewertungen für den Polizei-Einsatz, aber auch die sehr schlechten Noten für die Stimmung und insbesondere für das eigene Verhalten in St. Pauli. Der größte Teil der Rückmeldungen dreht sich um die vielen schlechten Erfahrungen, die Fans mit der Polizei in Hamburg machten. Der Einsatz war für die allermeisten Fans nicht nachzuvollziehen und sehr viele Unbeteiligte wurden durch das hektische Vorgehen der Beamten (massiver Pfefferspray-Einsatz, Rennen durch Menschenansammlungen, Umherschubsen und Niederknüppeln von Personen, Absperren von Ausgängen) beeinträchtigt. Die Verhältnismäßigkeit wird von vielen Fans angezweifelt. Sehr viel Kritik wurde auch am Fanverhalten im eigenen Block geäußert. Diese richtete sich v.a. gegen das sexistische Spruchband, das Zerstören der Sanitäranlagen, den Umgang mit Fans ohne Fanutensilien sowie gegen einzelne Personen, die sich rassistisch äußerten. Den von Hamburger Medien verbreiteten Vorwurf, Dynamo-Fans hätten absichtlich einen schwerverletzten St. Pauli-Fan, der im Heimbereich notärztlich versorgt werden musste, mit Bierbechern beworfen, können wir nicht bestätigen. Nach unseren Auswertungen gehen wir davon aus, dass aufgrund der Sichtachsen zum einen fast niemand der Dynamo-Fans im Gästebereich den Notarzteinsatz im Block nebenan sehen konnte und dass die Becherwürfe den Polizisten galten, die sich im Pufferbereich zwischen Heim- und Gästeblock aufhielten bzw. die sich hinter den Blöcken in Auseinandersetzungen mit Dynamo-Fans befanden. Dass dabei ein Becher über die Polizisten in Richtung der Sanitäter oder gar des Verletzten geflogen ist, können wir aber nicht ausschließen. Um eines klarzustellen: Ob auf Sanitäter, Fans, Ordner oder Polizisten – die Becherwürfe sind keinesfalls zu entschuldigen! Seit über einer Woche sind wir im Austausch mit verschiedenen Fangruppierungen und thematisieren die starke Kritik am Fanverhalten, um gemeinsam kurz- bis mittelfristig Lösungen für die benannten Probleme zu finden. Wir bedanken uns für offene Ohren und appellieren – nicht nur jetzt in der besinnlichen Jahreszeit – an die Vernunft und den Anstand aller Auswärtsfahrer*innen! Ein besonderer Dank geht von uns an das Team der Schwarz-Gelben Hilfe sowie an den Fanladen St. Pauli, die uns rund um den Spieltag in besonderer Weise unterstützt haben!
Auswertung des Auswärtsspiels beim 1. FC Köln

Auswertung des Auswärtsspiels beim 1. FC Köln

Dynamo Fans in Köln am 10.11.2018

5000 Dynamo-Fans erlebten die historische 8:1 Niederlage am Rhein. Davon schafften es exakt 577 im Anschluss unseren Auswärtsfragebogen auszufüllen. Wie nicht anders erwartet übten die meisten Fans starke Kritik an dem durch eine unsachliche Pressekonferenz der Kölner Polizei angekündigten polizeilichen Vorgehen, bei dem neben Wasserwerfern, Reiter- und Hundestaffeln auch sieben Bereitschaftspolizei-Hundertschaften sowie eine SEK-Einheit eingesetzt wurden.

Weitere Punkte, die von mehreren Fans negativ gesehen wurden, waren die Anfahrts- und Parkregelungen vor Ort. Ambivalent bewertet wurden Ordnerdienst und der Einsatz der Pyrotechnik zu Beginn der 2. Halbzeit. Keine zwei Meinungen gab es zum stimmlichen Auftreten der schwarz-gelben Anhänger*innen. Vom Support in Köln, der trotz der sich früh abzeichnenden Niederlage bis weit nach Schlusspfiff andauerte, war die Mehrzahl der Fragebogenteilnehmenden absolut begeistert.

Resolution: Für ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Resolution: Für ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit!

Auf dem gemeinsam von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der dsj (KOS), dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), der BAG Streetwork/Mobile Jugendarbeit und der BAG Fanprojekte durchgeführten Fachtag „Fast im Knast. Zur Notwendigkeit eines Zeugnisverweigerungsrechts in der Sozialen Arbeit“ am 24.10.2018 in Frankfurt wurde einstimmig eine Resolution verabschiedet, die ein strafprozessuales Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit fordert.

Bundesweit nimmt die Zahl an Vorladungen von Fachkräften sozialpädagogischer Einrichtungen zu und bringt diese in schwierige rechtliche und fachliche Konflikte. Dies betrifft auch das Fanprojekt Dresden. Abhilfe kann hier nur ein Zeugnisverweigerungsrecht schaffen.

Wir arbeiten seit über vier Jahren mit vielen anderen Fachkräften aus verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit, der Wissenschaft und aus dem Rechtswesen an dieser Thematik mit dem Ziel, hier eine dringend notwendige Gesetzesänderung zu erreichen. Ein kleiner Schritt auf dieser langen Reise ist die Resolution, die wir an dieser Stelle gern mit verbreiten möchten:

Auswertung des Auswärtsspiels bei Union Berlin

Auswertung des Auswärtsspiels bei Union Berlin

Nachdem in der Saison 2016/17 das Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin in der Gesamtwertung am Ende auf Platz 1 landete, zeichnet sich in dieser Saison ein Platz im Mittelfeld ab.

Dabei stieß vor allem das polizeiliche Vorgehen außerhalb des Stadions nach Spielende bei den Dynamo-Fans auf Kritik.
Das Verhalten der Polizei im Stadion (Note 1,82), der Einlass (Note 1,97), der Sicherheits- und Ordnungsdienst (Note 2,0), das Verhalten der Dynamo-Fans (Note 1,68) sowie die Stimmung im Gästeblock (Note 1,9) landen allesamt im Mittelfeld.

Insgesamt besuchten ca. 2.500 Dynamo-Fans das Spiel bei Union Berlin. Von ihnen haben 322 an unserer Auswärtsumfrage teilgenommen. Auch dieses Mal wieder ein herzliches Dankeschön an Euch!

Wie nach jedem Auswärtsspiel werden wir die Ergebnisse und Rückmeldungen nun auch an alle an der Organisation dieses Spieltages beteiligten Institutionen weiterleiten.

„Voy“ – ich komme!

„Voy“ – ich komme!

Jeder Spieler der sich dem Ball nähert muss dieses Wort immer wieder laut rufen. Blindenfußball ist eine außergewöhnliche Sportart. Während in anderen Ländern wie Spanien oder Brasilien Tausende von Zuschauern die Spiele verfolgen, ist der Blindenfußball in Deutschland gerade erst dabei sich zu etablieren. Das besondere an dieser Sportart ist, dass die blinden Feldspieler nach Gehör spielen. Der Rasselball signalisiert den Spielern wo genau sich dieser befindet. Neben einem guten Hörsinn ist ebenso Intuition, Körperbeherrschung und ein guter Orientierungssinn gefragt. Mit unserem Projekttag zum Thema „anders sehen“ sensibilisieren wir für die Themen Blindsein und Sehbehinderung und geben einen Einblick in die spannende Sportart Blindenfußball.

Letzte Woche haben sich wieder 15 Giraffenbanden-Kids zu einem Workshop zum Thema „Anders sehen“ im Lernzentrum eingefunden. Nicht jeder Mensch kann seine Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen. Unter der Leitung von Theo, Ben und Tina Buchner vom Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V. konnten die Kinder einen spannenden Projekttag erleben. Wie meistern blinde Menschen ihren Alltag? Können blinde Menschen auch ein Fußballspiel im Stadion besuchen oder sogar selbst als Fußballer und Fußballerinnen aktiv werden? Nachdem Tina den Kindern einiges aus ihrem persönlichen Alltag erzählt hatte, durften sich die Kids selbst einmal mit verschiedenen Dingen ausprobieren. Dabei war der Geruchs-, Geschmacks-, und Tastsinn gefragt. Abschließend haben sie sich natürlich auch selbst im Blindenfußball versucht.

Ein großes Dankeschön an den Blinden- und Sehbehindertenverband Sachsen e.V. für die tatkräftige Unterstützung. Es war ein rundum gelungener Projekttag!

Magnus nimmt Abschied

Magnus nimmt Abschied

Zwei Jahre lang gestaltete Magnus im Rahmen der „Spielfelderweiterung“ des Fanprojektes verschiedene Projekte gemeinsam mit anderen Jugendeinrichtungen im Landkreis Meißen. Nun verabschiedet er sich aus dem Fanprojekt Dresden und zieht zurück ins Münsterland.

„Ich gehe definitiv mit mehr als einem weinenden Auge. Die Arbeitskolleginnen und -kollegen, die mich mit offenen Armen empfingen, die jungen Menschen, die ich kennen lernen, begleiten und gemeinsam mit ihnen Projekte schmieden konnte, die Höhen und Tiefen in der Arbeit gleichermaßen sowie die Rückmeldungen von Betrieben und öffentlichen Stellen ebenso wie von flüchtigen Passanten und interessierten Mitmenschen werde ich allesamt als Erinnerung und wertvolle Erfahrung mitnehmen.“ Magnus wird das Fanprojekt Ende Oktober verlassen, kündigt aber bereits an, sich bei dem ein oder anderen Auswärtsspiel der SG Dynamo Dresden im Gästeblock blicken zu lassen. „Ich habe hier eine Generation engagierter, junger Menschen kennen gelernt, die aktiv, kreativ und dabei geerdet ihren Verein mitgestalten und hoch leben lassen, dass es Maßstäbe im Fußball setzt.“

Das Fanprojekt Dresden respektiert Magnus Beweggründe, die Einrichtung zu verlassen und bedankt sich herzlich bei ihm für die geleistete Arbeit in den vergangenen zwei Jahren.

Wer sich noch einmal gebührend von ihm verabschieden möchte, hat zum Fantreff diese Woche Mittwoch die Gelegenheit dazu. Wenn das Wetter mitspielt, wird er nochmal ein paar Würste auf den Grill werfen und seinen Ausstand feiern.

Mach‘s gut, lieber Magnus!