27. März 2017

So trüb, wie es das Foto vermuten lässt, war die Stimmung eigentlich nicht. v.l.n.r.: Moderator Christoph Ruf mit den Diskutanten Gabriel Winterer (Polizei Freiburg) und Michael Aschmann (BAG)
Vom 21. – 23.03.2017 fand die 24. Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) in Freiburg statt. Die Tagung stand unter dem Tagungstitel „Der Tanz auf Messers Schneide – Fanprojektarbeit im Alltag“. Teilgenommen haben 130 Sozialarbeiter_innen aus 57 Fanprojekt-Standorten.
Im Rahmen der öffentlichen Auftaktveranstaltung hat unter anderem DFB-Präsidenten Reinhard Grindel ein Grußwort gesprochen. Zuvor hatte BAG-Sprecher Philip Krüger, in seiner Begrüßung, die Frage aufgestellt, auf welcher Seite sich Fanprojekte, als Einrichtungen der Jugendhilfe im Profi-Fußball, positionieren können. Die beantwortete Grindel deutlich: „Sie müssen immer auf der Seite ihres Klientels stehen“. Ähnlich formulierte es SC Freiburg-Vorstand Oliver Leki: „Fanprojekte sind ein Erfolgsfaktor für Fanarbeit“. Neben vielen positiven und unterstützenden Worten für die BAG und die Fanprojektarbeit gab es auch großen Diskussionsbedarf über wichtige Fanthemen.
Christoph Ruf moderierte ein Expertengespräch an dem Michael Aschmann (BAG), Gabriel Winterer (Polizei Freiburg), Dr. Rainer Koch (DFB) und Dr. Martin Winands (IKG Bielefeld) teilnahmen. Besonders kontrovers wurden fehlende Freiräume für junge Fans im Stadion und restriktive Maßnahmen seitens der Ordnungsbehörden diskutiert. Mirko Schumacher, Leiter vom Fanprojekt Freiburg, freute sich über den entstanden Dialog am Standort: „Wir können heute in einer Form miteinander sprechen, die vor zwei oder drei Jahren nicht möglich gewesen wäre“. Für die BAG ist damit auch ein großes Anliegen in Erfüllung gegangen, da der Tagungsstandort nicht ohne Grund gewählt wurde. „Wir freuen uns über die große Wertschätzung unserer Arbeit, die auch durch die hochrangigen Ehrengäste ausgedrückt wurde“, resümierte Philip Krüger, der für die BAG auch eine Einladung des DFB-Präsidenten zum persönlichen Gespräch annehmen konnte.
Der zweite Tagungstag diente internen Workshops in denen die Impulse aus dem ersten Tag weiterdiskutiert wurden. Ein Ergebnis ist unter anderem die Forderung nach einer transparenteren Sportgerichtsbarkeit, damit Fußball-Fans und Zielgruppen von Fanprojektarbeit DFB-Strafen, wie Blocksperren, nachvollziehen können. Am dritten Tag standen auch die turnusmäßigen Wahlen auf dem Programm, Sophia Gerschel vom Fanprojekt Karlsruhe und Christian Helbig vom Fanprojekt Jena wurde als neue Sprecher gewählt. Sven Graupner und Philip Krüger wurden mit großem Lob für ihre Arbeit aus dem Amt verabschiedet. Die BAG dankt dem SC Freiburg, der Stadt Freiburg, dem Fanprojekt Freiburg, dem Jugendhilfswerk Freiburg und all denen, die an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung mitgewirkt haben.
14. März 2017

Foto: Frank Dehlis / dehli-news.de
Nach dem Spiel gegen die Würzburger Kickers am vergangenen Wochenende haben 247 Dynamo-Fans unseren Auswärtsfragebogen ausgefüllt. Sie bewerteten den Spieltag mit der Gesamtnote 2,04. Im Vergleich zu den bisherigen Spielen der laufenden Saison ist dies ein durchschnittlicher Wert. Dem Sicherheits- und Ordnungsdienst erteilten die Gästefans mit 1,99 die zweitbeste Benotung der laufenden Saison, der Einlass ist mit der gleichen Note am viertbesten bewertet worden. Mit 2,44 verdiente aus Sicht der Fans das polizeiliche Agieren außerhalb des Stadions die „schlechteste“ Benotung des Spieltages, die zweit-„schlechteste“ erteilten die Anhänger der eigenen Stimmung im Gästeblock (2,15).
Viele Anhänger lobten das Shuttle-Konzept am Bahnhof, auch wenn durch den dichten Verkehr trotz polizeilicher Begleitung die Busse streckenweise im Stau standen. Dadurch verpassten einige Fans den Spielbeginn im Stadion.
Wie bereits beim vergangenen Spiel in Würzburg monierten viele Anhänger die zu knapp bemessenen Kapazitäten des Parkplatzes. Zahlreiche Fans wurden von der Polizei und dem Ordnungsdienst weggeschickt. Viele Anhänger wichen dann auf andere Straßen aus, wo es allerdings kaum Möglichkeiten gab, das Auto abzustellen. Einige Fans wurden darüber hinaus offenkundig bereits kurz nach 12 Uhr am Gästeparkplatz abgewiesen. Leider konnten vor Ort durch die einweisenden Ordnungskräfte keine alternativen Parkflächen benannt werden. Die in den Faninfos im Vorfeld verbreiteten Hinweise zu weiteren Parkmöglichkeiten kam offenkundig bei einer relevanten Zahl an Dynamo-Anhängern nicht an, auch wenn über 86 % der Gästefans, die sich an unserer Umfrage beteiligten, angeben, sich im Vorfeld über die Bedingungen in Würzburg informiert zu haben. Die etwas unkonventionelle Anordnung der Fahrzeuge auf dem Gästeparkplatz führte bei der Abreise zu erheblichen Verzögerungen, was von vielen angereisten Anhängern moniert wurde. (mehr …)
2. März 2017

Drei Punkte aus dem Schacht geholt. Ein Grund zum Feiern!
Foto: Frank Dehlis / dehli-news.de
Punktlandung im Schacht – nach über 20 Jahren konnte endlich wieder ein „Dreier“ mitgenommen werden. Einige Tippspieler ahnten es wohl schon im Vorfeld. Eine Punktlandung gab es aber auch bei unserem Auswärtsfragebogen: genau 200 Dynamo-Fans haben in den zwei Tagen nach dem Spiel an unserer Umfrage teilgenommen. Sie erteilten den Abläufen am Spieltag die Gesamtnote 2,02. Im Vergleich zu den bisherigen Spielen der laufenden Saison ist diese Bewertung im absoluten Durchschnitt einzuordnen. Während die Einlasssituation mit der Note 2,0 etwas besser als bei anderen Saisonspielen bewertet wurde, erteilten die Dynamo-Fans der eigenen Stimmung mit der Note 1,93 die dritt-“schlechteste“ Bewertung.
Eine beträchtliche Zahl der Rückmeldungen drehte sich um das Filmen der Gästefans durch die Polizei im Stadion, was von vielen Anhängern als ungerechtfertigt und störend empfunden wurde.
Als schwierig wurde auch die Parkplatzsituation vor Ort wahrgenommen, weil es aufgrund der Lage der Parkplätze und teilweise durch offenbar unklare Einweisungen von Polizei und Ordnungskräften zu längeren Wartezeiten kam. Zudem schilderten einige Anhänger, dass es aufgrund von Fehlverhalten vereinzelter mitgereister Fans in den Shuttlebussen zum Bahnhof zu Problemen untereinander gekommen sein soll.
Trotz dieser angesprochenen Aspekte lobten viele Anhänger die Abläufe rund um den Spieltag.
2. März 2017

In den Räumen des Fanprojekts Jena tagte der Ost-Verbund der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte
Am 28. Februar 2017 fand in den Räumlichkeiten des Fanprojekt Jena das Treffen des Regionalverbundes Ost der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte statt. 23 Fanprojekt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus 14 ostdeutschen Fanprojekten sowie einem Mitarbeiter der Koordinationsstelle Fanprojekte berieten sich zu Themen wie den aktuellen Ständen in den jeweiligen Standorten, dem Qualitätssiegel „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ oder der geplanten Bundeskonferenz in Hannover sowie der bevorstehenden Jahrestagung in Freiburg. Weitere Tagesordnungspunkte waren u.a. auch die Vorbereitung der Sommer-Klausur des BAG-Ostverbundes in Erfurt und die Ausrichtung der BAG-Jahrestagung 2018 durch den Regionalverbund Ost in Berlin. Die Teilnehmenden diskutierten in einer offenen, konstruktiven Atmosphäre und dankten den Mitarbeitern des gastgebenden Fanprojektes Jena für die hervorragenden Rahmenbedingungen.
27. Feb. 2017
Ab September könnt ihr beim Fanprojekt Dresden wieder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Politik absolvieren. Gesucht wird ein junger Mensch zwischen 18 und 26 Jahren mit Interesse an politischer und sozialer Bildungsarbeit. Eine gewisse Begeisterung für den Fußball schadet natürlich nicht. Da ihr als FSJlerIn hauptsächlich im Lernzentrum „Denk-Anstoß“ aktiv werdet, sollte euch auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Spaß machen.
Das Lernzentrum „Denk-Anstoß“ ist wohl einer der spannensten Lernorte Dresdens. „Wir führen hier regelmäßig dreitägige Workshops mit Schulklassen im Dresdner Stadion durch“, berichtet unser derzeitiger FSJler Marcel. „Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, diese Workshops zu planen und durchzuführen. Dabei komme ich mit vielen SchülerInnen in Kontakt. Und auch wenn das ab und zu schon einmal stressig werden kann, macht es mir sehr viel Spaß.“
Die zweite zentrale Aufgabe für dich als FSJlerIn ist die Ausgestaltung des „Leseclub im Stadion“. An zwei Tagen in der Woche besuchen uns Hortkinder aus der 25. und der 113. Grundschule. Für sie gestaltest du gemeinsam mit unseren Lesepatinnen spannende und spaßige Aktionen rund um die Themen Sprache, Medien und Fußball. „Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Basteln, Vorlesen, Hörspiel-Nachmittage, Sportangebote usw. Hier kann man sehr viel selbst einbringen“, erzählt Marcel.
In dem Jahr beim Fanprojekt bietet sich dir die Möglichkeit, viele praktische Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit zu sammeln. Ein FSJ ist eine hervorragende Chance für jene, die nach der Schule erst einmal in die Praxis schnuppern wollen, bevor es zum Studium oder zur Ausbildung geht.

Wenn ihr Fragen zum FSJ beim Fanprojekt habt, dann meldet euch bei Jan Müller ([email protected] oder 0351-4852049). Alle wichtigen Infos zum FSJ Politik allgemein findet ihr auf der Homepage der Sächsischen Jugendstiftung. Dort müsst ihr euch auch bewerben – nicht direkt bei uns!
Für den ersten Schritt der Bewerbung benötigt die Sächsische Jugendstiftung folgende Unterlagen von euch:
- Eine Kopie des letzten Zeugnisses
- Einen tabellarischen Lebenslauf
- Ein 1-seitiges Motivationsschreiben, in dem Du deutlich machst, warum Du ein FSJ Politik machen möchtest
- Den ausgefüllten FSJ Politik Bewerbungsbogen 2017/2018
Allerdings könnt ihr natürlich gern in die Bewerbung schreiben, dass ihr euch besonders für die Stelle beim Fanprojekt interessiert. Die Bewerbungszeitraum beginnt am 1. März und endet am 1. Mai 2017.
16. Feb. 2017

Gästeblock am Millerntor
Nach dem Auswärtsspiel gegen die „Kiezkicker“ vom FC Sankt Pauli haben 289 Fans unsere Fragebogen zu den Gegenheiten vor Ort ausgefüllt. Vielen Dank dafür. Damit haben in der laufenden Saison mittlerweile knapp 5.000 Fans an unserer Umfrage im Anschluss an die Gastauftritte der SGD teilgenommen — in der vergangenen Spielzeit waren es insgesamt „nur“ 3.829.
Der Großteil der negativen Rückmeldungen dreht sich um die teilweise langwierige Einlass-Phase vor dem Spiel und um die verzögerte Abreise vom Parkplatz. Zudem monierten einige Fans eine fehlende Fantrennung, während andere Anhänger genau dies explizit lobten. Probleme gab es insbesondere bei der Einweisung eines Fanbusses. Den Schilderungen einiger Businsassen zufolge habe es offenbar unterschiedliche Aussagen von Einsatzkräften der Polizei gegeben, wo das Fahrzeug abgestellt werden kann.
Die Meinungen über den Einsatz von Ordnungsdienst und Polizei gehen den Rückmeldungen zufolge relativ weit auseinander. Während einige Fans den Ordner und Polizeieinsatz lobten, schilderten andere kritische Erlebnisse. Das Spektrum an unterschiedlichen Wahrnehmungen ist nach dem Spiel beim FC Sankt Pauli ausgesprochen breit. Ausschließlich positives Feedback gab es allerdings für das Catering im Stadion, deutliche Kritik gab es seitens der Gästefans zudem am vielzitierten Spruchband.
Insgesamt bewerteten die Dynamo-Fans das Spiel mit der Durchschnittsnote 2,41, was im Vergleich zu den bisherigen Saisonspielen einen Wert im unteren Durchschnitt darstellt. Die Auswertung haben wir an DFB/DFL, Vereine und Polizei übermittelt.
Fragen an den FC Sankt Pauli
Im Zuge unserer Auswertung sind wiederum zwei Fragen aufgetaucht, die der FC Sankt Pauli folgendermaßen beantwortet hat (auf die Frage klicken um die Antworten zu lesen):
[spoiler title=’1. Warum gab es vor dem Gästeblock eine Art „Vorsortierung“ der Fans? Wäre, um die Sache zu beschleunigen, eine langgezogene „Schleuse“ nicht besser gewesen als ein zusätzlicher Kontrollpunkt? ‚ style=’default‘ collapse_link=’false‘] Der sogenannte Vorblock mit einfacher Sichtkontrolle der Eintrittskarten dient zum einen dazu, Fans ohne Karte oder mit Karte zu einem anderen Stadionbereich bereits frühzeitig abgeweisen zu können. Zum anderen nimmt dies aber vor allem den Druck von der eigentlichen Eingangsschleuse. Nach unserer Kenntnis führten vor allem die beiden Einsätze durch die Polizei, zu denen jeweils der Einlass komplett unterbunden werden musste, zu Verzögerungen und damit längeren Wartezeiten. Es waren aber alle Fans rechtzeitig im Stadion.[/spoiler]
[spoiler title=’2. Weshalb wurde in der Faninfo nicht angekündigt, dass Aufkleber nicht mit ins Stadion genommen werden dürfen?‘ style=’default‘ collapse_link=’false‘] Dass Aufkleber nicht mit ins Stadion genommen werden durften, hat uns von der Fanbetreuung auch überrascht und eigentlich ist das bei uns auch überhaupt nicht üblich. Wir haben versucht, das am Spieltag zu klären, was aber leider in der Hektik des Einlasses nicht geklappt hat. Im Nachgang wird das aber nochmal geschehen und wir hoffen, dass in der kommenden Saison Eure Fans wieder Aufkleber mit in das Stadion nehmen dürfen. Aber auch da sei quasi entschuldigend angemerkt und hinterher geschoben: wenigstens war der Ordnungsdienst sehr bemüht! Die abgenommen Aufkleber wurden vom Ordnungsdienst in die Taschenabgabe gegeben und den Fans eine Abholmarke gegeben. Lediglich Fans, die das ausdrücklich nicht wünschten, sind dann ohne Aufkleber nach Hause gefahren.
Nachtrag: Wie uns seitens des Fanladens St. Pauli am 22.02. mitgeteilt wurde, wird es künftig möglich sein, Aufkleber in „haushaltsüblichen Mengen“ in den Gästeblock zu nehmen.[/spoiler]