Wie geht’s – wie steht’s? Update zum Projekt „SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins!“

Wie geht’s – wie steht’s? Update zum Projekt „SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins!“

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Verena und Dynamo-Legende Peter Kotte

Insgesamt nehmen 12 Schüler/innen der Klassenstufe 9 bis 11 am Projekt teil. Das erste Treffen der Projektgruppe führte uns in die Räumlichkeiten der BStU-Außenstelle Dresden. Bei einem kurzen Impulsreferat und einer anschließenden Archivführung erfuhren wir historische Hintergründe zur Arbeit der Staatssicherheit. Der Blick hinter die Kulissen bot auch die Chance, Arbeitsabläufe der Behörde kennenzulernen und Infos über den Stand der Aufarbeitung zu bekommen.

In den folgenden Treffen wurde uns theoretisches Wissen über den Umgang mit historischen Dokumenten und deren Aufbereitung vermittelt. Anschließend hieß es für die Schülergruppe selbst aktiv werden.

Spannend und abwechslungsreich wie die Geschichte der SG Dynamo Dresden, sind auch die selbstgewählten Arbeitsthemen der Jugendlichen. Zum Beispiel wird sich mit der Frage beschäftigt: „Wie wurden Spieler bei internationalen Spielen kontrolliert?“

Aktuell werten wir historische Dokumente aus und führen Interviews mit Zeitzeugen durch, wie unser Bild am Anfang des Artikels eindrucksvoll beweist. Im Interview mit Peter Kotte erfuhr unsere Teilnehmerin Verena Spannendes aus seiner Biographie; z.B. wie seine Karriere bei Dynamo durch staatliche Repressionen beendet wurde.

Das Projekt „SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins“ wird gefördert und unterstützt durch:

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Auswertung der Spiele in Stuttgart und Dortmund

Auswertung der Spiele in Stuttgart und Dortmund

kickersstuttgart
Mit den schriftlichen Auswertungen der Spiele in Stuttgart und Dortmund, die wir den beteiligten Vereinen, dem DFB und der Polizei zukommen lassen haben, endet für die Saison 2014/2015 erst einmal die Erhebung mittels unseres Auswärtsfragebogens. Wir danken euch für die zahlreichen Rückmeldungen – ganze 135 Personen haben den Fragebogen zum Dortmund-Spiel ausgefüllt, an der Umfrage nach dem Kräftemessen mit den Stuttgarter Kickers nahmen 167 Dynamofans teil.

Stuttgart

Das Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers bewerteten die Dynamofans mit der Gesamtnote 2,1, was im Vergleich zu anderen Saisonspielen deutlich über dem Durchschnitt liegt und gemeinsam mit dem Spiel beim FSV Mainz II das drittbeste Ergebnis darstellt. Die „schlechteste“ Benotung erteilten die Dynamofans dem Ordnungsdienst (2,29), am besten bewerteten die Anhänger die Stimmung im Gästeblock (1,96).
Die Polizei war zwar mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, hielt sich aber weitestgehend im Hintergrund. Positiv war auch, dass vom Ordnungsdienst der zuerst abgesperrte Treppenaufgang zu Block D freigegeben wurde, damit dort auch im überdachten Bereich Gästefans ihre Mannschaft unterstützen können.
Aber auch Anmerkungen und Kritikpunkte der Dresdner Fans übermittelten wir an die Verantwortungsträger. So wurde das relativ dichtmaschige Netz vor dem Gästeblock kritisiert, was die freie Sicht auf das Spielfeld etwas einschränkte. Auch die schwierige Parkplatzsituation wurde von den Teilnehmern des Fragebogens kritisiert.

Dortmund

Die Partie und das „Drumherum“ bewerteten die Dynamofans mit der Gesamtnote 2,7. Diese Benotung liegt etwas unter dem Saison-Durchschnitt. Am schlechtesten wurde das polizeiliche Verhalten außerhalb des Stadions (3,61) bewertet, am besten schnitt die Stimmung im Gästeblock (2,25) ab.
Besonders kritisiert wurde von einigen Fans das rabiate Vorgehen der Reiterstaffel. Aber auch bei der An- und Abreise kam es vereinzelt zu Problemen zwischen Dynamofans und der Polizei. Ursache dafür waren unterschiedliche polizeiliche Maßnahmen und missverständlich kommunizierte Wege zum Bahnhof bzw. zum Stadion, die für einige Diskussionen sorgten.

Wir danken allen Dynamofans, die sich so regelmäßig an unserem Fragebogen beteiligen und damit auch eine deutschlandweit einmalige Möglichkeit nutzen, ihre Perspektive als Fan an die Ausrichter und Verantwortlichen zu richten.

Erfolgreicher Projekttag zum Thema Sehbehinderung und Blindenfußball

Erfolgreicher Projekttag zum Thema Sehbehinderung und Blindenfußball

„Raus aus der Schule, rein ins Stadion!“, hieß es vor wenigen Tagen für 32 Schüler/innen der Freien Werkschule Meißen. Ein Projekttag zum Thema „Blindenfußball und Sehbehinderung“ erwartete die Fünftklässler im „Leseclub im Stadion“.

Ohne langes Aufwärmprogramm startete der Tag mit einem Gast, der nicht nur Fußballspiele kommentiert, sondern auch regelmäßig mit sehbehinderten Menschen in Kontakt kommt. Mit André „Eschi“ Escher stand der Dynamo-Blindenreporter den Schüler/innen Rede und Antwort. Die Kinder zeigten sich bereits am frühen Vormittag aufgeweckt und hatten zahlreiche Fragen im Gepäck: „Was unterscheidet einen TV-Kommentator von einem Blindenreporter?“ oder „Wie viele Zuhörer gibt es?“

Redegewandt wie an Heimspieltagen gab André Escher auf alle Fragen zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ausführlich Auskunft. Er erklärte, dass er meistens ohne Punkt und Komma rede, da er versuche, möglichst haargenau und bildlich das Spielgeschehen für die Sehbehinderten zu beschreiben.

Blindenfußball 1

Im zweiten Teil des Vormittags richtete sich der Blick auf den Alltag von Sehbehinderten. In einer lebhaften Diskussion mussten die Schüler/innen schnell erkennen, dass Sehbehinderten zwar eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Hilfestellungen geboten werden, dass sie aber immer doch sehr oft auf hilfsbereite Mitmenschen angewiesen sind. So sind in der Küche „sprechende Wagen“ ein praktisches Hilfsmittel, aber bei der Warensuche im Supermarkt sind blinde Menschen auf Hilfe angewiesen.

Über Hilfsmittel für Sehbehinderte kam die Diskussion innerhalb der Schülergruppe schnell auf die Blindenschrift. Passend dazu gab es eine kurze Einführung in diese mit der abschließenden Aufgabe, selbst einmal Botschaften in Punktschrift zu formulieren und von Mitschüler/innen entschlüsseln zu lassen.

Bei einer Stärkung zur Mittagszeit wurde Energie für den Nachmittag getankt. Denn zu guter Letzt wurde selbst gegen das runde Leder getreten. Dazu wurden – wie sollte es anders sein – allen Spielern die Augen verbunden. Geführt von einem Partner ging es darum, den rasselnden Fußball im gegnerischen Tor unterzubringen. Ein Unterfangen bei dem selbst sonst ballsichere Kicker das ein oder andere Luftloch schlugen.

Blindenfußball_2

Auch wenn das Spiel torlos endete, verließen die Schüler/innen das Lernzentrum als Gewinner – mit jeder Menge neuer Erfahrungen. Entsprechend zufrieden zeigte sich Projektleiter Henrik Rampe, der sich vom Wissendurst und der Mitmachbereitschaft der Schülergruppe begeistert zeigte.

Ein besonderer Dank gilt der Sächsischen Jugendstiftung, die über das Förderprogramm NOVUM die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Projekts zur Verfügung gestellt hat.

Oliver Welke als Schirmherr: Gelungene Auftaktveranstaltung für Lernort Stadion e.V.

Oliver Welke als Schirmherr: Gelungene Auftaktveranstaltung für Lernort Stadion e.V.

lernortstadionfbsmallFrankfurt Nach fünfjähriger Förderung durch die Robert Bosch Stiftung und die Bundesliga-Stiftung startet die Transferphase von Lernort Stadion. Bereits im Herbst 2014 wurde der Verein „Lernort Stadion e.V.“ in Münster gegründet. Die gelungene Auftaktveranstaltung folgte nun am 27. April im ehrwürdigen Ratskeller des Frankfurter Römers. Der Verein wird künftig als Dachstruktur das Netzwerk der elf bereits bestehenden Lernzentren pflegen und ausbauen. Ein zwölfter Standort befindet sich in der Aufbauphase. Dass künftig weitere hinzukommen könnten, ließ Birger Schmidt, Vorstandsvorsitzender des „Lernort Stadion e.V.“, durchblicken. Als Partner zum neuen Thema Inklusion unterstützt zudem die Aktion Mensch seit 2014 das Vorhaben inhaltlich und finanziell. Auf diese Weise ist ein bundesweit einmaliges Netzwerk im Bereich Fußball und Bildung entstanden, welches bisher mehr als 27.000 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren erreicht hat. Der Verein „Lernort Stadion e.V.“ wird die Qualitätsstandards der im Netzwerk erarbeiteten Konzepte verstetigen und Impulsgeber für die Verbindung von Fußball und Bildung sein.

Der Verein geht seinen eigenen Weg, wird dabei aber noch bis 2017 von den beiden Stiftungen begleitet. Dass politische Bildung im Umfeld des Fußballs auch künftig Spaß machen kann und soll, beweist die Wahl des offiziellen Schirmherrn des Projektes, der sich per Videobotschaft an die gut 100 Gäste im Römer wandte: Fußball- und Fernsehmoderator Oliver Welke, der als weiterer Wegbereiter gewonnen werden konnte.

 

Auswertung der Spiele in Regensburg, Mainz, Chemnitz und Köln

Auswertung der Spiele in Regensburg, Mainz, Chemnitz und Köln

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Dynamo-Fans in Mainz

Unsere Auswertungen der Spiele in Regensburg, Mainz, Chemnitz und Köln wurden in den vergangenen Wochen an den DFB, die beteiligten Vereine und die Polizei vor Ort übermittelt. Als Grundlage dafür dienten wie immer eure Rückmeldungen aus unserem Auswärtsfragebogen. Wir danken den 214 Teilnehmern vom Spiel in Regensburg, den 137 Teilnehmern vom Mainz-Spiel, den 144 Teilnehmern vom Chemnitz- und den 90 Teilnehmern vom Köln-Fragebogen.

Regensburg

Das Spiel in Regensburg wurde durch die Dresdner Fans mit der Gesamtnote 2,6 durchschnittlich im Vergleich zu den anderen Saisonspielen bewertet. Einige Anhänger beschwerten sich darüber, dass sie von der Polizei am Bahnhof aufgehalten wurden und teilweise eine Stunde warten mussten bis weitere Zugfahrer am Bahnhof eintrafen, um zum Stadion gehen zu dürfen. Diese Kritik übermittelten wir der Landes- und Bundespolizei. Am Einlass kam es dann zu einem Einsatz von Polizei und Ordnungskräften, den einige Fans kritisch anmerkten. Diese sowie weitere Gegebenheiten im Stadion, vor allem die mangelhafte Toilettensituation, haben wir den Verantwortlichen vor Ort übermittelt. Viele Kritikpunkte bezogen sich auf die bauliche Situation am Stadion, wobei natürlich berücksichtigt werden sollte, dass Jahn Regensburg demnächst ein neues Stadion beziehen wird.
Zudem können wir verkünden, dass uns durch die Bundespolizei übermittelt wurde, dass die noch im Raum stehenden Verbote für alle ALEX-Bahnen keine Gültigkeit mehr besitzen.

Mainz

Die Dresdner Fans bewerteten die Bedingungen in Mainz überdurchschnittlich gut. Abgesehen vom Frust über die sportliche Leistung der eigenen Mannschaft gab es lediglich hinsichtlich der Frauentoiletten und dem Verhalten einiger alkoholisierter Gästefans negative Rückmeldungen.
Dies spiegelt sich auch weitgehend in der Bewertung der Dynamo-Fans wieder. Das Spiel wurde von den Anhängern mit der Gesamtnote 2,1 bewertet, was im Saisonvergleich das drittbeste Ergebnis ist – neben den beiden Spielen in Großaspach (SG Sonnenhof und VfB Stuttgart II).

Chemnitz

Die Gegebenheiten beim CFC waren vor allem durch die Umbaumaßnahmen geprägt. Insbesondere die Toilettensituation für Frauen sorgte für Unmut.
Zudem wurden nicht wenige Fans, die gegen 13 Uhr am Bahnhof ankamen, nicht mehr per Shuttle-Bus zum Stadion gebracht. Darüber hinaus thematisierten wir auch eine polizeiliche Maßnahme nach Spielende, der ein Konflikt zwischen Chemnitzer Ordnern und Dresdner Fans zugrunde lag.
Die schlechteste Benotung erteilten die Dynamofans an diesem Spieltag der eigenen Stimmung im Gästeblock (3,06), die beste Bewertung erhielt das polizeiliche Verhalten im Stadion (2,12), was ziemlich selten ist.

Köln

Für einigen Ärger unter den Teilnehmern des Köln-Auswärtsfragebogens sorgte die Parkgebühr in Höhe von 4 € – ein paar Fans beschwerten sich vor allem darüber, dass in den Faninformationen zum Spieltag angegeben wurde, dass 9-Sitzer kostenfrei parken können. Allerdings galt dies ausschließlich für den Parkplatz, der für Fanbusse und 9-Sitzer ausgeschrieben war, nicht für den PKW-Parkplatz. Die beiden Parkplätze waren über unterschiedliche Straßen zu erreichen, wie es auch in den Faninfos angegeben war. Wir werden uns bemühen, solche Besonderheiten in Zukunft deutlicher hervorzuheben.
Zu den Gegebenheiten im Stadion selbst gab es nur wenige Kritikpunkte seitens der mitgereisten Dynamo-Fans, es fand sich sogar relativ viel Lob für einen als relativ entspannt wahrgenommen Polizeieinsatz an diesem Tag in den Rückmeldungen wieder. Wir kritisierten in unserer Auswertung allerdings, dass einzelne Ordner im Gästeblock bei doch verhältnismäßig sommerlichen Temperaturen auf Protektorenhandschuhe nicht verzichten konnten. Da es keinen Anlass für das Tragen solcher sonst als „Passivbewaffnung“ bezeichneten Utensilien gegeben hat, ist dieses Auftreten unangemessen und provokativ. Darüber hinaus schätzten aber viele Dynamo-Fans den Einsatz des Ordnungsdienstes als gut ein (2,38).
Im Vorfeld des Spiels wurden von mehreren Fans Personalien am Bahnhof und im Stadtgebiet festgestellt unter von den Fans in Frage gestellten Begründungen. Auch dies vermerkten wir in unserer Auswertung. Das Spiel in Köln bewerteten die Gästefans mit der Gesamtnote 2,5.

Insgesamt wurden in dieser Saison einschließlich bislang 3090 Fragebögen ausgefüllt und ausgewertet. Das sind im Schnitt 182 Teilnehmer pro Auswärtsspiel. Wir danken allen Fans recht herzlich dafür! Nutzt auch in Zukunft die Möglichkeit, euch mittels unseres Fragebogens Gehör zu verschaffen!

Fanprojekte und Fanbeauftragte bei „Kamener Gesprächen“

Fanprojekte und Fanbeauftragte bei „Kamener Gesprächen“

Marek Lange (SGD) präsentiert die Ergebnisse des Workshops

Marek Lange (SGD) präsentiert die Ergebnisse des Workshops

In der vergangenen Woche waren Marek Lange von der Fanabteilung der SGD und Ronald Beć vom Fanprojekt bei den „Kamener Gesprächen“. Diese Fachtagung richtet sich an die MitarbeiterInnen aus den beiden Bereichen der Fanarbeit. Die bei den Vereinen angegliederten Fanbeauftragten und die vereinsunabhängigen sozialpädagogisch arbeitenden Fanprojekte haben dabei Schnittmengen der eigenen Arbeit erörtert, aber auch die Abgrenzungen der Aufgabengebiete thematisiert.

Begleitet wurde die Tagung auch von Fachvorträgen und einer Workshop-Phase. Organisiert wird die Veranstaltung von DFB, DFL und der Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS). Die Kamener Gespräche finden alle zwei Jahre statt und dienen vor allem dem fachlichen Austausch der Vereins- und Fanprojekt-MitarbeiterInnen und der damit einhergehenden Bewältigung neuer Herausforderungen im Arbeitsfeld.