28. Okt. 2022

In Kooperation mit dem Bildungswerk des Landessportbundes Sachsen und dem Fanprojekt Dresden findet am 10.11.2022 um 19:00 Uhr eine Lesung mit dem Titel „Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer“ mit dem Autor Christian Ewers im Pressekonferenzraum des Rudolf-Harbig-Stadion statt. Mit dabei ist auch Ojokojo Torunarigha, Ex-Fußballer und einer der Protagonisten des Buches.
Ihr könnt euch gerne unter: buchvorlesung@fanprojekt-dresden.de für die Veranstaltung anmelden.
Christian Ewers ist seit 2004 Reporter beim Magazin stern und dort zuständig für die Fußball-Nationalmannschaft. Anlässlich der WM 2010 in Südafrika schrieb er das Buch „Ich werde rennen wie ein Schwarzer, um zu leben wie ein Weißer“. Ewers beschäftigt sich darin mit dem Fußball in Afrika, wo dieses Spiel geliebt wird wie nirgendwo sonst auf der Welt – und zugleich überladen ist mit Hoffnungen, Sehnsüchten und Erlösungsfantasien.
Ewers reiste mehrere Monate durch den schwarzen Kontinent. Er traf verzweifelte Spieler in den Townships von Kapstadt, mutige Funktionäre in Ghana und besuchte die erfolgreiche Jugend-Akademie Sol Béni der Elfenbeinküste. In Berlin sprach er mit Ojokojo Torunarigha, dem ersten schwarzen Spieler, der nach der Wende zu einem Klub in Ostdeutschland ging. Torunarigha erzählte ihm von seinen zwiespältigen Erfahrungen beim Chemnitzer FC: „Ich wurde geliebt als Fußballer und abgelehnt als Mensch.“ Die Portraits und Reportagen von stern-Reporter Ewers zeichnen das Bild eines Kontinents, der leidet, der aber auch nach vorn drängt und teilhaben will an der großen Fußball-Welt.“
26. Okt. 2022

Zum Auswärtsspiel in Essen unterstützten ca. 1200 Mitglieder der SG Dynamo Dresden ihren Verein. Davon haben 280 Personen unseren Auswärtsfragebogen ausgefüllt. Wir danken allen Fans für’s Mitmachen! Insgesamt bewerteten die Dresdner Fans das Spiel mit der Gesamtnote von 2,5. Die Bestnote erzielte dabei das Verhalten der Dynamo-Fans mit der Bewertung von 1,7. Die Stimmung im Gästeblock und das Verhalten der Polizei im Stadion wurden mit 2,4 benotet. Danach folgen die Kategorien Sicherheits- und Ordnungsdienst allgemein (2,6) und Verhalten der Polizei außerhalb des Stadions (2,7). Die schlechteste Bewertung an diesem Spieltag bekam die Kategorie der Einlasskontrollen am Gästeblock (3,0). Als Grund hierfür wurden die übertrieben Sicherheitskontrollen angegeben, welche teilweise sehr in die Privatsphäre der Fans gingen. (mehr …)
21. Okt. 2022
Die Idee zum Welt-Mädchentag entstand vor 18 Jahren als Teil der Kampagne „Because I am a Girl“ des Vereins Plan International Deutschland e.V. Der Welt-Mädchentag weist mit zahlreichen Aktionen auf die Benachteiligungen von Mädchen auf der ganzen Welt hin.
Auch w
ir als Lernzentrum Denk-Anstoß hatten zu diesem besonderen Tag am 11.10.2022 aufgerufen, um über das Thema Frauen im Fußball zu sprechen. Daraufhin besuchten uns acht fußballbegeisterte junge Frauen im Stadion. Den Anstoß machte ein kleiner Vortrag über die Geschichte des Frauenfußballs in Deutschland. In der 1. Halbzeit schauten wir eine Dokumentation über weibliche Ultras, um uns anschließend mit der Liebe und Leidenschaft von Frauen für den Fußball zu beschäftigen. Im Anschluss haben wir uns gemeinsam über die verschiedenen Diskriminierungserfahrungen von Frauen im Fußball ausgetauscht und was es braucht, um diesen entgegenzuw
irken. Mit dieser Frage sind wir auch gleich in die 2.Halbzeit gestartet. Pappen, Tapeten, Stifte, Farben und Pinsel raus – Gedanken dazu an und so ist eine tolle Choreografie mit einem klaren Statement entstanden. Die Veranstaltung ging mit einer Stadionführung in die Verlängerung und wurde pünktlich um 18:30 Uhr abgepfiffen. Danke für euren Einsatz und bis zum nächsten Mal.
14. Okt. 2022
Am vergangenen Dienstag nahmen wir an einer Podiumsdiskussion zum Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit in Berlin teil. Dabei debattierten wir u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bundestag über die dringende Notwendigkeit einer Reformierung der veralteten rechtlichen Regelungen der Strafprozessordnung.
Der Berliner Rechtsanwalt René Lau, die Grünen-Abgeordnete Denise Loop, die Geschäftsführerin des Gangway e.V., Elvira Berndt, der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Philipp Hartewig und Ronald Beć für das Fanprojekt Dresden diskutierten über das Verhältnis von Strafverfolgung und funktionstüchtiger Jugendsozialarbeit, politische Hürden und die konkreten praktischen Auswirkungen auf die Soziale Arbeit.
Interessierte finden die komplette Diskussion unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=Ky8YlvPnuHI
Organisiert wurde die Veranstaltung vom bundesweiten Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit. Das Bündnis fordert die Reformation des §53 StPO (Zeugnisverweigerungsrecht der Berufsgeheimnisträger) durch die Aufnahme von Fachkräften der Sozialen Arbeit.
11. Okt. 2022

Die beiden Gäste aus Nepal.
Gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen haben wir zur einer Podiumsdiskussion in der Schauburg Dresden und zu einem Workshop mit einer 9. Klasse der 107. Oberschule aus Dresden in das Lernzentrum Denk-Anstoß geladen. Dresden war so Teil einer Speakers´Tour die mehrere Standorte in Deutschland angesteuert hat.
Die Podiumsdiskussion am 28. September 2022 startete mit der Begrüßung durch Susann Scholz-Karas (Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen). Anschließend übernahm Ronny Blaschke das Wort und moderierte den Abend. Die beiden Podiumsgäste aus Nepal, schilderten dem Publikum ihre persönlichen Geschichten. Sie erzählten über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Katar und welche Entwicklungen sich in den letzten 12 Jahren aufgezeigt haben. In Katar leben ca. 440.000 Kataris aber über zwei Millionen migrantische Arbeiter:innen. Sie leben isoliert und i.d.R zu acht bis zehnt in einem kleinen Raum ohne Möglichkeit auf Privatsphäre. Da es keine Küchen gibt, stehen in den Unterkünften viele kleine Gaskocher. Einige ihrer Bekannten oder Freunde sind durch die inhumanen Verhältnisse auf den Stadionbaustellen ums Leben gekommen. Im Anschluss wurden noch viele interessante Fragen aus dem Publikum an die beiden Gäste gestellt. Resümee vom Abend: Durch ein großes Engagement vieler Organisationen haben sich seit 2020 die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen etwas verbessert. Es ist dennoch weiterhin wichtig, den Druck auf Katar durch die Verbände, Vereine und Spieler zu erhöhen, um somit die Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle migrantischen Arbeiter:innen zu verbessern. Die Veranstaltung am Mittwochabend besuchten 60 Gäste.

Memory der Menschenrechte im Familienblock
Anpfiff für den Workshop Menschenrechte war einen Tag später im Stadion. Nach einer kurzen Begrüßung starteten wir gleich in die erste Übung: Bei „Das Fragefeld der Menschenrechte“ sollten die Schüler:innen bezugnehmend zu den Menschenrechten Fragen beantworten. Diese wurde im Anschluss ausgewertet und gemeinsam besprochen. Nach dem Fragefeld folgte mit „Memory der Menschenrechte“ eine interaktive Übung im Familienbock, um alle 30 Menschenrechte kennenzulernen. Die Menschenrechte verstehen sich als gemeinsames Ideal und sind in Deutschland durch das Grundgesetz geschützt. Aus diesem Grund, haben wir fünf sehr wichtige Artikel aus dem Grundgesetz mit den Jugendlichen besprochen und im Anschluss Pflichten erarbeitet, wie wir diese Rechte schützen können. Nach der theoretischen Arbeitsphase sind wir mit der Methode „Ein Schritt nach vorn“ wieder in eine interaktive und anschauliche Phase des Workshops gewechselt. Bei dieser Übung bekam jeder eine Rollenkarte zugewiesen und musste anschließend einen Schritt nach vorne gehen, wenn eine Aussage auf seine Rolle zutraf. Dadurch wurde deutlich, dass es viele Länder gibt, in denen die Menschenrechte stark verletzt werden und Menschen unter inhumanen Verhältnissen leben müssen. Um anschließend die Brücke nach Katar zu schlagen, haben wir gemeinsam den Kurzfilm: Reclaim the Game -WM 22 Katar: Foulspiel mit System geschaut. Im Anschluss durfte sich der gesamte Klassenverband Fragen überlegen, welche sie im Pressekonferenzraum den Gästen aus Katar stellen konnten. Dabei waren wir als Team vom Lernzentrum sehr beeindruckt, mit welchem Mut und Mitgefühl die Fragen gestellt worden sind.

Zum Abschluss der letzten beiden Tage, machten wir gemeinsam eine Stadionführung mit allen beteiligten Akteur:innen. Für die drei Gäste aus Nepal und Kenia war die Stadiontour somit noch ein besonderes Highlight. Wir als Fanprojekt Dresden sagen Danke für diese beiden tiefgründigen und schönen Tage.
30. Sep. 2022
Welche Erwartungen an eine „bürgernahe Polizei“ bestehen und welche Erfahrungswelten gibt es im Umgang von Polizei, Fans, Vereinen und Fanprojekten? Zu diesen Fragen diskutierte Ronald als Vertreter des Fanprojekts Dresden bei einer Podiumsdiskussion auf der 18. Bundeskonferenz der Fanprojekte in Düsseldorf und Wuppertal.
Vom 27. bis zum 29. September trafen sich zahlreiche Fachkräfte der Sozialen Arbeit zu der von der Koordinationsstelle (KOS) und der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW (LAG) organisierten Veranstaltung. Aus Dresden waren unser neuer Kollege Tom und Ronald angereist. Neben zahlreichen wertschätzenden Grußworten, u.a. von der aktuellen Bundesjugendministerin Lisa Paus und Bernd Neuendorf, dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes, lag der Schwerpunkt der Tagung insbesondere auf der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und ihren Auswirkungen auf die Demokratie. So gab es neben einer Vielzahl von Workshops, z.B. zu den Themen Online-Beratung und der Stärkung progressiver Strukturen, auch spannende Vorträge von Prof. Andreas Zick zum Thema „Demokratie unter Druck“ und Prof. Tobias Singelnstein zu Gewalt und Körperverletzungsdelikten im Amt durch Polizeibeamte.
Den Abschluss der Tagung bildete am Donnerstag die Podiumsdiskussion zwischen unserem Geschäftsführer Ronald Beć, Michael Madre (stellvertretender Leiter der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze der Polizei) und der Soziologin Stephanie Moldenhauer. Hierbei wurde die Frage diskutiert, inwiefern sich die Vorgehensweisen von Polizei bei Fußballspielen verändert haben und welche Auswirkungen dies auf Fans und den Umgang mit den Netzwerkakteuren wie z.B. Fanprojekten haben kann. Als Fanprojekt Dresden haben wir hier die Position vertreten, dass professionelle Soziale Arbeit im Fußballkontext sich vor allem durch die Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen junger Fans auszeichnet und den Umfang der Einbindung in die Sicherheitsarchitektur vor Ort regelmäßig neu reflektiert werden muss. Fanprojekte dienen nicht als verlängerter Arm der Polizei, sondern vertreten den Ansatz der kritischen Parteilichkeit für junge Fans. Es wurde klargestellt, dass aus Sicht des Dresdner Fanprojektes Jugendarbeit bzw. Jugendsozialarbeit die relevanten Grundlagen sind und Fragen der Veranstaltungssicherheit nur einen Bruchteil der alltäglichen Arbeit ausmachen.
Wir danken allen Beteiligten für die tolle Organisation der Konferenz.