1. Juni 2015

Verena und Dynamo-Legende Peter Kotte
Insgesamt nehmen 12 Schüler/innen der Klassenstufe 9 bis 11 am Projekt teil. Das erste Treffen der Projektgruppe führte uns in die Räumlichkeiten der BStU-Außenstelle Dresden. Bei einem kurzen Impulsreferat und einer anschließenden Archivführung erfuhren wir historische Hintergründe zur Arbeit der Staatssicherheit. Der Blick hinter die Kulissen bot auch die Chance, Arbeitsabläufe der Behörde kennenzulernen und Infos über den Stand der Aufarbeitung zu bekommen.
In den folgenden Treffen wurde uns theoretisches Wissen über den Umgang mit historischen Dokumenten und deren Aufbereitung vermittelt. Anschließend hieß es für die Schülergruppe selbst aktiv werden.
Spannend und abwechslungsreich wie die Geschichte der SG Dynamo Dresden, sind auch die selbstgewählten Arbeitsthemen der Jugendlichen. Zum Beispiel wird sich mit der Frage beschäftigt: „Wie wurden Spieler bei internationalen Spielen kontrolliert?“
Aktuell werten wir historische Dokumente aus und führen Interviews mit Zeitzeugen durch, wie unser Bild am Anfang des Artikels eindrucksvoll beweist. Im Interview mit Peter Kotte erfuhr unsere Teilnehmerin Verena Spannendes aus seiner Biographie; z.B. wie seine Karriere bei Dynamo durch staatliche Repressionen beendet wurde.
Das Projekt „SG Dynamo Dresden, die Vergangenheit deines Vereins“ wird gefördert und unterstützt durch:


21. Mai 2015

Mit den schriftlichen Auswertungen der Spiele in Stuttgart und Dortmund, die wir den beteiligten Vereinen, dem DFB und der Polizei zukommen lassen haben, endet für die Saison 2014/2015 erst einmal die Erhebung mittels unseres Auswärtsfragebogens. Wir danken euch für die zahlreichen Rückmeldungen – ganze 135 Personen haben den Fragebogen zum Dortmund-Spiel ausgefüllt, an der Umfrage nach dem Kräftemessen mit den Stuttgarter Kickers nahmen 167 Dynamofans teil.
Stuttgart
Das Auswärtsspiel bei den Stuttgarter Kickers bewerteten die Dynamofans mit der Gesamtnote 2,1, was im Vergleich zu anderen Saisonspielen deutlich über dem Durchschnitt liegt und gemeinsam mit dem Spiel beim FSV Mainz II das drittbeste Ergebnis darstellt. Die „schlechteste“ Benotung erteilten die Dynamofans dem Ordnungsdienst (2,29), am besten bewerteten die Anhänger die Stimmung im Gästeblock (1,96).
Die Polizei war zwar mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, hielt sich aber weitestgehend im Hintergrund. Positiv war auch, dass vom Ordnungsdienst der zuerst abgesperrte Treppenaufgang zu Block D freigegeben wurde, damit dort auch im überdachten Bereich Gästefans ihre Mannschaft unterstützen können.
Aber auch Anmerkungen und Kritikpunkte der Dresdner Fans übermittelten wir an die Verantwortungsträger. So wurde das relativ dichtmaschige Netz vor dem Gästeblock kritisiert, was die freie Sicht auf das Spielfeld etwas einschränkte. Auch die schwierige Parkplatzsituation wurde von den Teilnehmern des Fragebogens kritisiert.
Dortmund
Die Partie und das „Drumherum“ bewerteten die Dynamofans mit der Gesamtnote 2,7. Diese Benotung liegt etwas unter dem Saison-Durchschnitt. Am schlechtesten wurde das polizeiliche Verhalten außerhalb des Stadions (3,61) bewertet, am besten schnitt die Stimmung im Gästeblock (2,25) ab.
Besonders kritisiert wurde von einigen Fans das rabiate Vorgehen der Reiterstaffel. Aber auch bei der An- und Abreise kam es vereinzelt zu Problemen zwischen Dynamofans und der Polizei. Ursache dafür waren unterschiedliche polizeiliche Maßnahmen und missverständlich kommunizierte Wege zum Bahnhof bzw. zum Stadion, die für einige Diskussionen sorgten.
Wir danken allen Dynamofans, die sich so regelmäßig an unserem Fragebogen beteiligen und damit auch eine deutschlandweit einmalige Möglichkeit nutzen, ihre Perspektive als Fan an die Ausrichter und Verantwortlichen zu richten.
18. Mai 2015
„Raus aus der Schule, rein ins Stadion!“, hieß es vor wenigen Tagen für 32 Schüler/innen der Freien Werkschule Meißen. Ein Projekttag zum Thema „Blindenfußball und Sehbehinderung“ erwartete die Fünftklässler im „Leseclub im Stadion“.
Ohne langes Aufwärmprogramm startete der Tag mit einem Gast, der nicht nur Fußballspiele kommentiert, sondern auch regelmäßig mit sehbehinderten Menschen in Kontakt kommt. Mit André „Eschi“ Escher stand der Dynamo-Blindenreporter den Schüler/innen Rede und Antwort. Die Kinder zeigten sich bereits am frühen Vormittag aufgeweckt und hatten zahlreiche Fragen im Gepäck: „Was unterscheidet einen TV-Kommentator von einem Blindenreporter?“ oder „Wie viele Zuhörer gibt es?“
Redegewandt wie an Heimspieltagen gab André Escher auf alle Fragen zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ausführlich Auskunft. Er erklärte, dass er meistens ohne Punkt und Komma rede, da er versuche, möglichst haargenau und bildlich das Spielgeschehen für die Sehbehinderten zu beschreiben.

Im zweiten Teil des Vormittags richtete sich der Blick auf den Alltag von Sehbehinderten. In einer lebhaften Diskussion mussten die Schüler/innen schnell erkennen, dass Sehbehinderten zwar eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Hilfestellungen geboten werden, dass sie aber immer doch sehr oft auf hilfsbereite Mitmenschen angewiesen sind. So sind in der Küche „sprechende Wagen“ ein praktisches Hilfsmittel, aber bei der Warensuche im Supermarkt sind blinde Menschen auf Hilfe angewiesen.
Über Hilfsmittel für Sehbehinderte kam die Diskussion innerhalb der Schülergruppe schnell auf die Blindenschrift. Passend dazu gab es eine kurze Einführung in diese mit der abschließenden Aufgabe, selbst einmal Botschaften in Punktschrift zu formulieren und von Mitschüler/innen entschlüsseln zu lassen.
Bei einer Stärkung zur Mittagszeit wurde Energie für den Nachmittag getankt. Denn zu guter Letzt wurde selbst gegen das runde Leder getreten. Dazu wurden – wie sollte es anders sein – allen Spielern die Augen verbunden. Geführt von einem Partner ging es darum, den rasselnden Fußball im gegnerischen Tor unterzubringen. Ein Unterfangen bei dem selbst sonst ballsichere Kicker das ein oder andere Luftloch schlugen.

Auch wenn das Spiel torlos endete, verließen die Schüler/innen das Lernzentrum als Gewinner – mit jeder Menge neuer Erfahrungen. Entsprechend zufrieden zeigte sich Projektleiter Henrik Rampe, der sich vom Wissendurst und der Mitmachbereitschaft der Schülergruppe begeistert zeigte.
Ein besonderer Dank gilt der Sächsischen Jugendstiftung, die über das Förderprogramm NOVUM die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Projekts zur Verfügung gestellt hat.