10. Juni 2020

Wie bei allen Fußballvereinen ruhte auch bei unserem Kooperationspartner SC Borea Dresden der Trainingsbetrieb im Zuge des Lockdowns seit März. Somit musste auch unser gemeinsames Projekt „Spielmacher – offensiv für Fair Play“ pausieren. Am vergangenen Montag konnten wir endlich wieder weitermachen.
Der erste Termin nach dem Lockdown fand nicht wie gewohnt im Lernzentrum statt, sondern auf dem Vereinsgelände des SC Borea. An der frischen Luft und auf dem heiligen Rasen des Jägerparks, wo etliche bekannte Profis wie Marvin Stefaniak oder die beiden Tonys Leistner und Jantschke die ersten Karriereschritte absolvierten.

Nach fast drei Monaten Pause starteten wir den Workshop mit einem Rückblick auf das letzte Treffen. Dabei ging es um verschiedene Diskriminierungsformen wie Sexismus oder Antisemitismus. Die drei Monate Pause waren den Jungs der U15 kaum anzumerken, denn das Meiste, was wir damals besprochen hatten, saß nach wie vor fest. Starke Leistung!
Das Hauptthema an diesem Montag waren Medienkompetenzen. In Form einer Stationsarbeit in Kleingruppen haben wir verschiedene Aspekte von Fake News und kritischer Medienkompetenz besprochen: Woher kommen Fake News? Wie erkennt man sie? Wie kann man sie überprüfen? Hilfreich bei diesen Fragen kann u.a. die App Fake News Check sein.

Den Abschluss des Workshops am Montag bildete eine Methode zum Teambuildung: Der Fröbelturm. Dabei ist Fingerspitzengefühl und Teamplay gefragt. Der Aufbau des Fröbelturms ist nur durch gemeinschaftliches, koordiniertes Handeln möglich. Beide Gruppen haben es geschafft!
Die Spieler, die Trainer und uns gemeinsam erwartet in den nächsten Wochen noch ein sportliches Restprogramm: Vor dem Lockdown waren ursprünglich Workshops im 14-Tages-Rhythmus geplant. Dieser Plan ist jetzt leider nicht mehr zu halten und so geht es schon in der kommenden Woche in die nächste Runde, um alle der insgesamt 8 geplanten Workshops umzusetzen. Nächste Woche setzen wir uns intensiv mit dem Thema Rassismus auseinander. Wie immer greifen wir dabei aktuelle Ereignisse auf, wie das derzeitige Geschehen in den USA. Außerdem wollen wir uns die Situation in Deutschland anschauen. Bei diesem wichtigen Thema wollen wir auch etwas weiter zurückblicken und die Entwicklung von Rassismus sowie Handlungsmöglichkeiten gegen Rassismus im Alltag besprechen.
Wir freuen uns auf die weiteren Workshops mit der motivierten und engagierten U15 des SC Borea!
Außerdem wichtig: Projekte wie „Spielmacher“ können wir nur Dank des Engagements von kompetenten Honorarteamern wie Theo und Konstantin umsetzen. Wenn auch Ihr uns und unsere Projekte unterstützen wollt, könnt ihr Euch gerne bei uns melden!
„Spielmacher – offensiv für Fair Play“ wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des
Bundesprogramms Demokratie leben! sowie den Förderfonds Demokratie der Stiftung Mitarbeit.

6. Mai 2020

*Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist nicht verpflichtend, schafft aber noch zusätzliche Sicherheit. (Symbolbild)
Nach Wochen der Abstinenz ist es endlich soweit: Wir dürfen unseren Mittwochstreff wieder öffnen!
Natürlich ist dies ausschließlich unter Einhaltung bestimmter Hygienemaßnahmen möglich. Die Einhaltung kann durch das Gesundheitsamt unangekündigt kontrolliert werden. Im Falle der Nichteinhaltung muss der Treff im schlimmsten Fall wieder geschlossen werden.
Um euch bereits vor eurem Besuch im Fanprojekt darauf vorzubereiten, haben wir die wichtigsten Aspekte hier für euch zusammengefasst.
- Wir öffnen ausschließlich unser Außengelände, die Toiletten sowie das Kino für maximal 2 Personen. Alle anderen Räume bleiben vorerst geschlossen.
- Mindestens beim Betreten des offenen Treffs bitten wir euch um die Desinfektion der Hände. Desinfektionsmittel stehen am Eingang sowie verteilt im Treff und in den Toiletten für euch bereit. Außerdem steht in den Toiletten zusätzliches Desinfektionsmittel für den sanitären Bereich bereit.
- Es darf zu keiner großen Menschenansammlung von mehr als 5 Leuten in einer Gruppe kommen. Daher ist es zwingend notwendig, dass ihr euch an den empfohlenen Mindestabstand von 1,5 m haltet, auch innerhalb dieser Kleingruppen. Wir schaffen dafür im Außenbereich verschiedene Aufenthaltsinseln für euch, in denen sich maximal je 5 Personen zu einer Gruppe zusammenfinden dürfen. Das gilt auch für den Bereich der Überdachung, wenn es regnet.
- Körperbetonte Sportarten, wie Fußball können derzeit leider nicht gespielt werden. Dafür stehen distanziertere Beschäftigungsmöglichkeiten wie Graffiti oder die Tischtennisplatte wie gewohnt für euch bereit.
- Um bei einer eventuellen Erkrankung die Infektionsketten zurückverfolgen zu können, ist es notwendig, Anwesenheitslisten inklusive zeitlicher Erfassung des Treffbesuchs zu führen. Diese Maßnahme dient eurem Schutz. Wir versichern euch, dass eure Angaben selbstverständlich vertraulich behandelt werden!
- Solltet ihr Krankheitssymptome zeigen, dann bleibt bitte zu Hause und kontaktiert einen Arzt/eine Ärztin! Wir stehen euch natürlich auch dann telefonisch zur Seite, wenn ihr wollt.
- Wir können leider nur eine verkürzte Treffzeit von 15 bis 20 Uhr anbieten.
- In Abhängigkeit der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen und öffentlichen Infektionsschutzmaßnahmen ist es möglich, dass weitere Regeln hinzukommen.
Bitte beachtet auch die angebrachten Schilder zur Einhaltung der Hygieneregeln.
Habt vielen Dank und wir freuen uns, euch wieder (in echt) zu sehen! Euer FP-Team
28. Apr. 2020
Unabhängig der Entscheidung, ob es Geisterspiele geben wird oder nicht, ist es sicherlich nicht zielführend, Zukunftsszenarien zu konstruieren, die tendenziell in eine Richtung gehen: Vorverurteilung einer ganzen gesellschaftlichen Gruppe. Niemand kann im Moment sagen, wie es im Fußballgeschäft weitergehen wird. Alle interessierten Parteien warten auf die behördlichen Entscheidungen.
„Es ist kontraproduktiv und anmaßend in dieser Zeit, schon vorab und ohne wirklich fundiertes Wissen negatives und kriminelles Verhalten von Fans zu prognostizieren.“, so Sophia Gerschel, Bundessprecherin der BAG der Fanprojekte. „Jene Fans, die sich in den letzten Wochen bundesweit verantwortungsbewusst, helfend, unterstützend und solidarisch gezeigt haben.“
Der Fußball wurde von heute auf morgen ausgesetzt, Leidenschaft und Hobby gestoppt, wichtige soziale Kontakte und ein Austausch einfach abrupt unterbrochen. Das ist einschneidend und ebenso für Jugendliche und junge Erwachsene eine große Herausforderung. Die Fußballfans haben sich innerhalb kürzester Zeit auf die neue, schwierige Situation eingestellt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Ressourcen Hilfe zur Verfügung gestellt! Dies gilt es in erster Linie zu honorieren und sich zu bedanken, anstatt vorschnell einen Teil der Gesellschaft als eine „Gefahr“ darzustellen.
Egal wie es im Fußball weitergeht: Negative Zuschreibungen, mangelndes Feingefühl und Kriminalisierung führen sicherlich nicht dazu, dass Fußballfans sich ernst genommen, wertgeschätzt oder als unverzichtbaren und kreativen Teil des Fußballs verstanden fühlen. Gerschel gibt zu bedenken: „Bestehende Fronten werden nur verhärtet und für alles Zukünftige jede Kommunikation und Diskussion erschwert.“
Fans sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil des Fußballs und damit auch wichtige Gesprächspartner bei allen Entwicklungen und Entscheidungen die jetzt und zukünftig im Fußball getroffen werden. „Sie sollten nicht als Problem, sondern müssen als ein Teil der Lösung verstanden werden!“, fordert Sophia Gerschel.