Die erste Drittliga-Saison mit dem Ziel Wiederaufstieg 2023 ist absolviert. Die SG Dynamo Dresden hat durch eine starke Rückrunde wieder hoffen lassen, verpasste aber leider in einem spannenden Saisonfinale die Rückkehr in die zweite Liga. Dafür war die SGD in Sachen Zuschauerzuspruch mal wieder ein Topverein! Durchschnittlich besuchten ca. 25.000 Fans die Heimspiele und etwas mehr als 2000 Schlachtenbummler die Auswärtsspiele. Höchstwert war hierbei das Spiel in Dortmund mit gut 7500 Fans, während das Spiel in Wiesbaden mit 900 Gästen am schlechtesten besucht wurde. Dabei muss hinzugefügt werden, dass in Wiesbaden nur Mitglieder Eintrittskarten erwerben konnten und das Spiel an einem Dienstagabend stattfand.
Insgesamt nahmen in der abgelaufenen Spielzeit 6372 Auswärtsfahrende an unserem Online-Fragebogen teil und schilderten ihre Eindrücke und Erlebnisse. Im Schnitt bedeutet das, dass 335 Personen pro Spieltag jeweils einen Auswärtsfragebogen ausfüllten.
Insgesamt umfassen die Schilderungen und sonstigen Rückmeldungen der Dynamo-Fans 167 DIN A4-Seiten, die wir natürlich alle gelesen und ausgewertet haben.
Auch in dieser Saison haben wir die Ergebnisse den jeweiligen Vereinen, Vertretern der Polizeien, den Fußballverbänden und jeweiligen Fanprojekten zukommen lassen. Einige Vereins- und auch Polizeivertreter haben sich auf unsere Auswertung hin zurückgemeldet und haben zugesichert, sich mit den aufgeworfenen Fragen auseinanderzusetzen. Darüber hinaus haben wir auch eure Einschätzungen zur Stimmung an die Verantwortlichen aus der Dynamo-Fanszene übermittelt.
Die meisten Rückmeldungen (1441) erhielten wir nach dem Spiel bei Borussia Dortmund II. Danach folgte die Partie in Bayreuth mit 874, wobei hier alleine aufgrund der Vorfälle im Stadion die Bemerkungen ganze 47 DIN A4 Seiten füllten.
Das Spiel bei Viktoria Köln erzielte mit 127 die wenigsten Rückmeldungen, danach folgen Wiesbaden (141) und Mannheim (148). Bei den beiden zuletzt genannten Partien durften nur Mitglieder Karten für das Spiel kaufen, sodass auch insgesamt weniger Auswärtsfans dabei waren, die unseren Fragebogen hätten ausfüllen können.
Der Grund für die schlechte Benotung in Dortmund war das unverständliche und undurchsichtige Öffnen und Schließen der Einlass-Tore zum Stadion, welche zudem sehr schmal waren. Dadurch wurde die Einlasszeit unnötig erhöht. Dies wurde von vielen Fans in den Rückmeldungen deutlich kritisiert.
Bei vielen Auswärtsspielen wurde das Kontrollieren am Eingangsbereich als sehr übertrieben empfunden. In unzähligen Rückmeldungen wurde davon geschrieben, dass unverhältnismäßig oft der Intimbereich zu intensiv untersucht wurde. Positiver Ausreißer in dieser Kategorie war das Spiel in Zwickau.
Das Spiel in Bayreuth wurde von den Fans unabhängig der Vorfälle auch bei der Stimmung als deutlich schlechter als der Rest angesehen. In Meppen litt die Stimmung durch den sportlichen Misserfolg spürbar. Der Frust und die Trauer über die sportliche Leistung waren dabei auf den Rängen zu spüren. Ansonsten wurde die Stimmung im Großen und Ganzen als gut empfunden.
Größter Kritikpunkt hierbei war das ständige Fotografieren und Filmen des Auswärtsblockes durch die Polizei im Stadion. Zudem zeigten sich viele Fans irritiert über das teilweise hohe Polizeiaufgebot im Stadion, was oft ohne ersichtlichen Grund war.
Die schlechte Bewertung der Polizei in Saarbrücken bezieht sich auf die undurchsichtige Verkehrsleitung rund um das Stadion, unfreundliches Auftreten der Beamten und auf das „Festhalten“ der Gäste nach dem Spiel im Stadion. Dadurch verpassten viele Anhänger ihre Möglichkeiten, pünktlich nach Hause zu kommen. Aber auch an vielen anderen Standorten wurde der übermäßige Polizeieinsatz bemängelt.
Bis auf die zwei negativen Ausreißer (Bayreuth, Meppen) wurde das eigene Verhalten auswärts durchgehend als gut bezeichnet. Dennoch wünscht sich die Mehrheit der Fans, dass sich Vorkommnisse wie in Bayreuth nicht mehr wiederholen. Diese wurden von allen am Spieltag beteiligten Akteure intensiv aufgearbeitet.
Den zahlreichen treuen Fragebogenausfüllenden möchten wir sehr herzlich danken! Allein durch ihre Bereitschaft, sich 3 – 5 Minuten nach einem Spiel in der Fremde die Zeit zu nehmen, um uns mitzuteilen, was ihnen gut und was ihnen nicht so gut am vergangenen Spieltag gefallen hat, war es uns wieder möglich, besondere Knackpunkte in der Organisation von Auswärtsspielen oder Besonderheiten bei den Bedingungen vor Ort herauszuarbeiten und den handelnden Personen im Umfeld des gastgebenden Vereins zurückzuspiegeln.