Tagung zu Rechtsfragen und Umgang mit polizeilichen Maßnahmen

Tagung zu Rechtsfragen und Umgang mit polizeilichen Maßnahmen

Zum Fachtag „Alles was Recht ist! Rechtsauslegungen im Arbeitsfeld und deren Auswirkungen auf die Praxis“ vom Landesarbeitskreis Mobile Jugendarbeit Sachsen kamen am Donnerstag Fachkräfte aus dem Bereich der Mobilen Jugendarbeit/Streetwork in Dresden zusammen, um in verschiedenen Rechtsfragen mit der Leipziger Strafrechtsanwältin Doreen Blasig-Vonderlin in Austausch zu treten. Das Fanprojekt wurde von Christian Kabs und Ronald Bec‘ vertreten.

Nicht nur für das Fanprojekt ist der Umgang z.B. mit polizeilichen Kontrollen von jungen Menschen oder den Fachkräften selbst „täglich Brot“. Neben der anwaltlichen „Auffrischung“ über Rechte und Pflichten im Rahmen solcher Maßnahmen wurde der Schwerpunkt des Fachtages auch auf den konkreten Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Streetwork-Projekten gelegt. Auch in Dresden kommen junge Menschen in ihren Stadtteilen immer wieder mit der Polizei und dem Ordnungsamt in Kontakt, sodass SozialarbeiterInnen in der Unterstützung ihrer AdressatInnen auf ein verlässliches Rechtswissen zugreifen können müssen.

Themen wie die im Strafgesetzbuch geregelte Verletzung von Privatgeheimnissen, also die sogenannte Schweigepflicht für Fachkräfte der Sozialen Arbeit, aber auch das fehlende Zeugnisverweigerungsrecht und Möglichkeiten der Jugendrechtsberatung mit anwaltlicher Unterstützung wurden ausführlich debattiert.

Zum Abschluss des Fachtages wurden Möglichkeiten erarbeitet, wie insbesondere gegenüber der Polizei noch deutlicher der eigene Arbeitsauftrag dargestellt werden kann, der insbesondere auf die Unterstützung von jungen Menschen abzielt und nicht in erster Linie auf Normierung und Kontrolle.

Auswertung der Spiele in Fürth, Bielefeld, Ingolstadt und Braunschweig

Auswertung der Spiele in Fürth, Bielefeld, Ingolstadt und Braunschweig

Aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls unseres Kollegen Ronald konnten wir Euch die Auswertungen der letzten vier Spiele leider nicht zeitnah zur Verfügung stellen. Das wollen wir nun hiermit nachholen und auf die letzten Auswärtsspiele zurückblicken.

 

Am 11. Februar war die SGD zu Gast bei Greuther Fürth. Der Großteil der Rückmeldungen behandelt die Toilettensituation, über die sich viele Fans zum Teil massiv beklagten. Ansonsten gab es noch Kritik an der Abreise, da sich die Abfahrt vom IKEA-Parkplatz durch eine zu kurze „Grün-Phase“ der Ampel lange hinzog. Insgesamt wurden die Rahmenbedingungen in Fürth jedoch gelobt.

 

Beim Spiel in Bielefeld am 23. Februar gab es negative Rückmeldungen zur teilweise fehlenden Fantrennung, zur Parkplatzsituation (hier v.a. das Parkhaus an der Universität), zum Ordnereinsatz, zum Agieren der Polizei vor Ort und insbesondere zum Einsatz der Pyrotechnik im Gästeblock. Positiv wurden die Stimmung im Block und das sportliche Ergebnis bewertet.

 

Das Spiel gegen den FC Ingolstadt fand am 18. März statt. Hier wurden vor allem die Parkgebühr in Höhe von 5 Euro für einen tiefverschneiten Parkplatz sowie die rutschigen, glatten und nicht vom Schnee beräumten Tribünen im Stadion kritisiert. Positiv wurde das Catering bewertet.

 

Zuletzt fand am 08. April das Spiel gegen die Eintracht aus Braunschweig statt. Insgesamt wurde der Spieltag überwiegend gut bewertet. Negative Rückmeldungen gab es zur Parkplatzsituation, zu der zu geringen Kapazität der Züge, zu den Toiletten im Stadion, zum Agieren einiger vermummter/behelmter Polizei-Einheiten und zu den Pöbeleien am Trennzaun zwischen Heim- und Gästeblock. Positiv wurden die Stimmung im Block, das Auftreten des Ordnungsdienstes und einiger Polizisten bewertet.

 

Wir danken allen Dynamo Fans, die sich regelmäßig an unserer Umfrage beteiligen! Auch nach dem kommenden Auswärtsspiel gegen Kaiserslautern habt ihr wieder die Möglichkeit, unseren Auswärtsfragebogen auszufüllen und damit eure Eindrücke und Kritiken darzulegen.

Hoffen wir auf zahlreiche Punkte aus den verbleibenden zwei Auswärtsspielen!

 

Auswertung des Spiels beim SV Sandhausen

Auswertung des Spiels beim SV Sandhausen

Beteiligung der Dresdner Fans am bundesweiten Aktionsspieltag zum Thema Fanutensilien.

Nachdem der Auswärtsfragebogen in Folge der Hausdurchsuchungen der Karlsruher Staatsanwaltschaft u.a. in den Räumlichkeiten des Fanprojekts Dresden für zwei Spieltage pausierte, wurden anlässlich des Spiels beim SV Sandhausen nun wieder die Dresdner Fans nach den Eindrücken rund um ihren Stadionbesuch befragt (siehe „Rückkehr zum Auswärtsfragebogen“).

Insgesamt 175 Anhängerinnen und Anhänger haben den Fragebogen nach dem Spiel ausgefüllt. Entgegen der Befürchtungen, die einige Fans im Vorfeld aufgrund vorheriger Erfahrungen in Baden-Württemberg äußerten, lässt sich im Nachgang von einem gelungenen Spieltag sprechen.

Viele Anhängerinnen und Anhänger lobten die Stimmung im Gästeblock und die „Protestaktion“ anlässlich der aktuellen Debatte zwischen Fanvertretern und Verbänden. Kritik äußerten die Fans am Catering sowie den Wartezeiten am Einlass. Zu Verzögerungen kam es ebenfalls bei der Abfahrt der Gästefans, da offenbar die Verkehrsregelung durch den Ordnungsdienst und die Vorstellung einiger abreisender Anhängerinnen und Anhänger über die korrekte Anwendung des Reissverschlussprinzips sehr unterschiedlich waren.

Die Rückmeldungen zum Polizeieinsatz in Sandhausen waren weitgehend positiv, auch wenn es vereinzelte Kritik an der Anwesenheit der Beamtinnen und Beamten im Bereich des Gästeblockes gab.

Trotz dieser Kritikpunkte bewerteten die Dynamo-Fans den Spieltag insgesamt dennoch sehr positiv und erteilten die Gesamtnote 1,92. Dies ist im Vergleich zu den bisherigen Auswärtsspielen der laufenden Saison die zweitbeste Note.

Antwort der Polizei zum Spiel in Bochum

Antwort der Polizei zum Spiel in Bochum

Bildquelle: ultras-dynamo.de

Wie wir in der Auswertung zum Spiel in Bochum im vergangenen August bereits angekündigt hatten, haben wir die von Fans in unserem Auswärtsfragebogen aufgeworfenen Fragen an die Bochumer Polizei weiter geleitet und um Beantwortung gebeten. Im Rahmen des Spiels kam es zu unterschiedlichen Konfliktsituationen zwischen Fans und den Polizeikräften.

Die Antwort der Leiterin der Bochumer Polizeiinspektion 1 (Text im Original, ohne Veränderungen): (mehr …)

Fanprojekt legt Rechtsmittel gegen Hausdurchsuchung ein

Fanprojekt legt Rechtsmittel gegen Hausdurchsuchung ein

Am vergangenen Dienstag fand in Folge eines entsprechenden Beschlusses des Amtsgerichts Karlsruhe eine Durchsuchung unserer Räumlichkeiten statt. Dies werten wir als Vertrauensverlust in und erneuten Angriff auf unsere Arbeit. Aus diesem Grund ist es aus unserer Sicht erforderlich, bisherige Arbeitsweisen gewissenhaft auf den Prüfstand zu stellen. Solange dies nicht abgeschlossen ist, werden wir vorerst keine Auswertungen von Auswärtsspielen anfertigen oder über den Fragebogen die Sichtweise von Anhängern erfassen. Darüber hinaus werden wir die Rechtmäßigkeit der Durchsuchung unserer Räumlichkeiten selbstverständlich juristisch prüfen lassen.

Das Fanprojekt Dresden verfolgt mit seiner Tätigkeit die Entwicklung und Verstetigung einer auf „Fair Play“ basierenden Alltags- und Fankultur. Nachhaltige pädagogische Arbeit kann nur dann funktionieren, wenn sie in einem geschützten Rahmen stattfinden kann. Aus Vertraulichkeit kann so Vertrauen wachsen. Die kritische Auseinandersetzung mit Fehlverhalten, aber auch die Stärkung von positiven Kräften erfordert darüber hinaus ein hohes Maß an Sensibilität und Nähe zu unserer Zielgruppe, allen jugendlichen Fußballfans.
Unsere Arbeit ist gesetzlich definiert, Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit nach den Paragrafen 11 und 13 im Sozialgesetzbuch Acht sind vom Staat zu leisten. Diese Aufgabe übernimmt das Fanprojekt Dresden e.V. und erfüllt damit einen öffentlichen Auftrag.

Es ist ebenso Auftrag unserer Einrichtung, jugendliche Fußballfans in schwierigen Phasen zu begleiten und zu unterstützen. Auch den jetzt beschuldigten Fußballfans stehen wir daher vollumfänglich zur Seite.

Darüber hinaus sei darauf hingewiesen, dass die Unschuldsvermutung eines der Grundprinzipien rechtsstaatlicher Strafverfahren ist.

Auswertung des Spiels in Kiel

Auswertung des Spiels in Kiel

51 Fahnen hingen am Gästeblock in Kiel.

141 Dynamo-Fans haben nach dem Spiel bei Holstein Kiel unseren Fragebogen ausgefüllt. Insgesamt erhielt der Spieltag von den Anhängern die zweitbeste Gesamtnote der laufenden Saison. Die „schlechteste“ Bewertung erteilten die Fans der eigenen Stimmung im Gästeblock.

Mit den Parkmöglichkeiten und den Wegbeschreibungen vor Ort waren die Fans den Rückmeldungen zufolge sehr zufrieden. Der Transfer mit den Shuttle-Bussen war gut organisiert und verlief reibungslos. Lediglich bei der Abreise fuhren einige Fans trotz der Hinweise der Polizei in falschen Shuttle-Bussen mit. Einige Anhänger wiesen uns darauf hin, dass die Lautsprecherdurchsagen der Polizei bei der Abfahrt nicht zu der Position der Busse passten, was vereinzelt für Irritationen sorgte.

Kritisiert wurde der sehr schlammige Zugangsbereich zum Gästeblock und der Zustand der Toiletten, die schon recht frühzeitig überflutet wurden. Einige Fans monierten auch die fehlende Sicht im Gästeblock aufgrund von Werbebanden sowie der Bauweise des Gästeblockes, wobei einige Stadionnostalgiker diese wiederum positiv hervorgehoben haben. Das Catering war einzelnen Rückmeldungen zufolge etwas unorganisiert, gelobt wurde von den mitgereisten Anhängern allerdings mehrfach, dass Bautz‘ner Senf auch im hohen Norden zur Bratwurst gereicht wird – gelegentlich sind es die Details, die dem Auswärtsfahrer den Spieltag versüßen.

Positiv hervorheben möchten wir in eigener Sache gern noch, dass die Hinweise im Vorfeld von der Polizeidirektion Kiel aufgenommen wurden und diesmal auf den Wasserwerfer unmittelbar am Gästeeingang verzichtet wurde.