Auswertung des Spiels in Heidenheim

Auswertung des Spiels in Heidenheim

33 Fahnen haben den Weg ins beschauliche Heidenheim gefunden.

Den dritten Sonntag in Folge setzte sich der Dynamo-Tross in Bewegung, diesmal ins beschauliche Heidenheim. Die drei Punkte gingen nach Dresden und zumindest in der zweiten Hälfte war die Stimmung dem Ergebnis angemessen. Im Anschluss an das Spiel haben dann wieder zahlreiche Dynamo-Fans unseren Auswärtsfragebogen ausgefüllt. Vielen Dank an alle 183 Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Das absolut dominierende Thema in den Rückmeldungen der Anhängerinnen und Anhänger waren die fragwürdigen Körperkontrollen des Ordnungsdienstes am Gästeblock. Sowohl von männlichen als auch von weiblichen Fans wurde scharf kritisiert, dass sie sich teilweise bis unter die Unterhemden kontrollieren lassen mussten. Oberteile mussten bei Frauen bis auf BH-Höhe hochgezogen werden, zudem wurden ebenfalls Blicke in die Hosen auf die Unterwäsche geworfen. Darüber hinaus wurden uns Beschwerden zugetragen, dass die Brüste von Frauen beim Abtasten teilweise harsch gequetscht wurden. Dieses Vorgehen des Ordnungsdienstes war an dieser Stelle absolut unverhältnismäßig und sollte in der Nachbetrachtung des Spieltages durch die verantwortlichen Akteure in Heidenheim noch einmal gesondert aufbereitet werden.

Weitere Rückmeldungen der Fans beschreiben vor allem Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche durch den im Vorfeld kommunizierten Gästeparkplatz am Netto-Einkaufsmarkt, der aber aufgrund des verkaufsoffenen Sonntages nicht zur Verfügung stand, das – bis auf das offenbar wenig schmackhafte alkoholfreie Bier – gute Catering und die notwendige Abgabe von Aufklebern am Einlass. Zu letzterem Punkt wäre es für die Betroffenen wünschenswert gewesen, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, die Aufkleber abzugeben und nach dem Spielende wieder in Empfang zu nehmen.

Zudem wurde von den Fans im Nachgang noch die schlechte Stimmung in der ersten Halbzeit aufgrund des Fehlens von wesentlichen Teilen der Anhängerschaft moniert.
Im Auswärtsfragebogen benoteten die Dynamo-Fans das Spiel mit der Gesamtnote 2,11, was im Vergleich zu anderen Auswärtsspielen der vergangenen Monate eine durchschnittliche Bewertung darstellt. Die schlechtesten Bewertungen (2,83) erteilten die Anhänger mit Abstand dem Einlass zum Gästeblock und dem Ordnungsdienst (2,53).
Überdurchschnittlich gute Noten erhielt das polizeiliche Agieren in Heidenheim. Das Polizeiverhalten im Stadion wurde mit 1,72 sogar mit der Bestnote ausgezeichnet, wobei in diesem Zusammenhang erwähnt werden muss, dass sich Einsatzkräfte nur kurzzeitig im Stadion befanden.

Auswertung des Spiels in Darmstadt

Auswertung des Spiels in Darmstadt

67 Zaunfahnen beim Auswärtsspiel in Darmstadt.

175 Dynamo-Fans haben nach der Premiere in Darmstadt unseren Auswärtsfragebogen ausgefüllt. Insgesamt bewerteten die Anhängerinnen und Anhänger das Spiel eher durchschnittlich (2,16 nach Schulnoten). Bemerkenswert an der Beurteilung der Fans ist allerdings, dass das eigene Verhalten mit 2,36 die „schlechteste“ aller vergebenen Noten erhielt, was den Rückmeldungen zufolge vor allem auf die gelben Rauchtöpfe zurückzuführen ist, die zu Beginn der zweiten Halbzeit gezündet wurden.

Die Rückmeldungen der Gästefans drehen sich vor allem um drei Punkte:
In erster Linie wird das Verhalten der Polizei überwiegend als kommunikativ und zurückhaltend bewertet. Dennoch wurde das Aufgebot als deutlich überdimensioniert empfunden. Kritisiert wurde zudem, dass sich Einsatzkräfte der Polizei unmittelbar im Gästeblock befanden.
Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt in den Rückmeldungen der Fragebogen-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer war die bereits erwähnte Pyro-Einlage zu Beginn der zweiten Halbzeit im Gästeblock, die im wesentlichen kritisiert wurde.
Positiv meldeten uns viele Anhängerinnen und Anhänger zurück, dass das Abfließen des Verkehrs nach dem Spiel aus der Stadt heraus sehr schnell funktionierte, da durch die Polizei entsprechend Straßen und Kreuzungen freigehalten wurden. Dies war zwar insbesondere für die Fans von Vorteil, die die Abreise in Richtung Osten antraten, führte aber auch dazu, dass Dynamo-Fans, die in andere Richtungen abreisen wollten, teils erhebliche Umwege in Kauf nehmen mussten.
Weitere angesprochene Punkte der Teilnehmenden waren das freundliche Catering-Personal, welches lobend erwähnt wurde, die etwas unsanften Griffe eines Ordners in die Genitalien einiger Fans und die mit 5 € recht hohen Gebühren im Parkhaus. Zudem freuten sich viele Anhängerinnen und Anhänger über den Ausschank von normalem, nicht alkoholreduziertem Bier.

Wir danken wieder allen fleißigen Fragebogen-Teilnehmern und -Teilnehmerinnen.

Kein Ball in Sicht

Kein Ball in Sicht

Seit nunmehr sechs Jahren arbeiten wir in unserem Lernzentrum „Denk-Anstoß“ mit Schulklassen. Kein Wunder also, dass wir in dieser langen Zeit auch schon viele liebe Menschen kennenlernen durften, die uns währenddessen bei unserer Arbeit unterstützt haben. Am gestrigen Montag besuchten uns zwei dieser Kollegen vom Bielefelder Verein für demokratisches Handeln e.V., um zum schauen, wie sich unser Lernort so entwickelt hat. Aber wenn man schon einmal hier ist, kann man ja auch gleich mit anpacken.

Und so gestalteten Doreen Wagner und Holger Wiewel gemeinsam mit einer siebten Klasse der Ernst-Rietschel-Oberschule Pulsnitz ein Blindenfußball-Projekt: Was bedeutet es, mit einer Sehbehinderung durch das Leben zu gehen? Auf welche Hilfsmittel bin ich angewiesen? Und – vor allem – wie spielt man Fußball, wenn man den Ball nicht sehen kann?

Der Workshop untergliederte sich in drei Etappen. Zunächst sollte sich die teilnehmende Klasse mit dem Begriff „Behinderung“ auseinandersetzten und erarbeiten, was ein Handicap ausmacht und wie viele Menschen damit leben. Der Theorie folgte jedoch schnell Bewegung. Mit Schlafmasken ausgestattet bekamen die Schülerinnen und Schüler danach die Gelegenheit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man sich ohne Sehsinn zurechtfindet. Schon hier zeigten sich viele hilfesuchende Gesichter: „Wie soll man mit diesen Masken denn bitte Fußball spielen?“ fragten mehrere Schüler verdutzt.

Um der Neugier Abhilfe zu verschaffen, ging es kurz darauf in die Turnhalle. Hier wurde dann für den Rest des Workshops Blindenfußball trainiert. Dies gelang der Klasse so schnell, dass gegen Ende des Tages sogar ein kurzes Spiel angesetzt werden konnte. Und obwohl dieses, verglichen mit den Profis, noch sehr zaghaft und vorsichtig gespielt wurde, war die Klasse am Ende doch sehr erstaunt, welchen Spaß Fußball auch machen kann, wenn kein Ball in Sicht ist.