21. Sep. 2017
Seit nunmehr sechs Jahren arbeiten wir in unserem Lernzentrum „Denk-Anstoß“ mit Schulklassen. Kein Wunder also, dass wir in dieser langen Zeit auch schon viele liebe Menschen kennenlernen durften, die uns währenddessen bei unserer Arbeit unterstützt haben. Am gestrigen Montag besuchten uns zwei dieser Kollegen vom Bielefelder Verein für demokratisches Handeln e.V., um zum schauen, wie sich unser Lernort so entwickelt hat. Aber wenn man schon einmal hier ist, kann man ja auch gleich mit anpacken.
Und so gestalteten Doreen Wagner und Holger Wiewel gemeinsam mit einer siebten Klasse der Ernst-Rietschel-Oberschule Pulsnitz ein Blindenfußball-Projekt: Was bedeutet es, mit einer Sehbehinderung durch das Leben zu gehen? Auf welche Hilfsmittel bin ich angewiesen? Und – vor allem – wie spielt man Fußball, wenn man den Ball nicht sehen kann?
Der Workshop untergliederte sich in drei Etappen. Zunächst sollte sich die teilnehmende Klasse mit dem Begriff „Behinderung“ auseinandersetzten und erarbeiten, was ein Handicap ausmacht und wie viele Menschen damit leben. Der Theorie folgte jedoch schnell Bewegung. Mit Schlafmasken ausgestattet bekamen die Schülerinnen und Schüler danach die Gelegenheit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie man sich ohne Sehsinn zurechtfindet. Schon hier zeigten sich viele hilfesuchende Gesichter: „Wie soll man mit diesen Masken denn bitte Fußball spielen?“ fragten mehrere Schüler verdutzt.
Um der Neugier Abhilfe zu verschaffen, ging es kurz darauf in die Turnhalle. Hier wurde dann für den Rest des Workshops Blindenfußball trainiert. Dies gelang der Klasse so schnell, dass gegen Ende des Tages sogar ein kurzes Spiel angesetzt werden konnte. Und obwohl dieses, verglichen mit den Profis, noch sehr zaghaft und vorsichtig gespielt wurde, war die Klasse am Ende doch sehr erstaunt, welchen Spaß Fußball auch machen kann, wenn kein Ball in Sicht ist.
20. Sep. 2017

Die Legende aus Elbflorenz…
Ingesamt 290 Dynamo-Fans haben im Anschluss an das Spiel in Regensburg wieder unseren Auswärtsfragebogen ausgefüllt. Sie bewerteten das Spiel mit der Durchschnittsnote 1,95 – was eine vergleichsweise gute Note ist. Die Einschätzung der Anhänger haben wir heute den beteiligten Vereinen, DFB, DFL, der Polizei und anderen Institutionen übermittelt.
Ein Hauptkritikpunkt vieler Anhänger, die mit dem PKW anreisten, war die aus ihrer Sicht unzureichende Anzahl an Parkmöglichkeiten unmittelbar am Stadion. Schon frühzeitig wurden Fans am Gästeparkplatz abgewiesen und suchten sich in der weiteren Umgebung Abstellmöglichkeiten. Eine weitere Kritik war, dass im Stadion weder Senf noch Ketchup an den Imbiss-Ständen angeboten wurde.
Zudem wurde hinterfragt, wieso für Frauen lediglich eine Einlassschleuse zur Verfügung stand, wodurch sich der Zugang zum Stadion verzögerte. Als ausgesprochen hoch wurden auch die Preise für Sitzplatzkarten empfunden, die mit 35 Euro und ohne Möglichkeit einer Ermäßigung zu Buche schlugen. Einige Anhänger monierten auch, dass ihnen Aufkleber am Einlass abgenommen wurden und sie diese nach dem Spiel nur nach zähen Diskussionen wieder zurück erhielten. Hier wurde uns aber auf Nachfrage durch den SSV Jahn Regensburg mittlerweile mitgeteilt, dass in der Stadienordnung festgeschrieben steht, dass es verboten ist, „bauliche Anlagen, sonstige Einrichtungen oder Wege zu beschriften, zu bemalen oder zu bekleben“, weshalb die Aufkleber auch abgegeben werden mussten. Diese Kritikpunkte sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Fans den Stadionbesuch als angenehm bezeichneten und den Spieltag auch überdurchschnittlich gut bewerteten. Mehrfach lobend hervorgehoben wurden zudem die Toilettenanlagen auf dem Parkplatz.
Positiv hervorgehoben wurde von den Dynamo-Anhängern in unserem Fragebogen bis auf wenige Ausnahmen zudem, dass die Einsatzkräfte trotz des als überdimensioniert empfundenen Polizeiaufgebotes zurückhaltend und kommunikativ auftraten. Dennoch gab es Kritik am dauerhaften Abfilmen des Gästeblockes, was zwar mittlerweile für viele Fans zum Normalzustand geworden ist, aber dennoch immer wieder Unverständnis hervorruft.
Wir danken erneut allen Fans, die sich die zwei Minuten Zeit genommen haben und uns ihre Sicht geschildert haben. Recht herzlichen Dank insbesondere denjenigen, die sich die Mühe machen, detailliert ihre Erlebnisse zu schildern. Auch wenn nicht alle Rückmeldungen in der Auswertung landen, lesen wir jede einzelne sehr aufmerksam.
14. Sep. 2017

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge blicken wir nun auf die neue Spielzeit 2017/18.
Für eine nicht allzu geringe Ablösesumme haben wir unseren bisherigen Spieler auf der FSJ-Position Marcel Gramann an die Technische Universität abgegeben. Er wird ab diesem Monat die Position des Studenten beim neuen Verein einnehmen. Aber natürlich haben wir für einen ebenbürtigen Ersatz gesorgt:
Für frischen Wind sorgt ab jetzt Anna Kretschmar auf der FSJ-Position. Dennoch werden wir Marcel nicht ganz aus unserem Umfeld verlieren. Er wird einen neuen Leseclub leiten und für diese Saison nun die Rolle des Lese-Trainers übernehmen.
Doch nun möchten Sie sicher erfahren, wer denn unser neues Talent ist. In einem kleinen Interview hat uns Anna die Chance gegeben, etwas mehr über sie zu erfahren:
Praxiserfahrung sammeln? Dazu beitragen, dass sich Kinder weiter entwickeln? Sich selbst besser kennenlernen?
Genau das erhoffe ich mir von meinem FSJ Politik im Fanprojekt Dresden e.V.
Die Arbeit mit Kindern hat mich schon immer begeistert und somit blicke ich freudig auf das kommende Jahr mit all seinen spannenden Aufgaben im Lernzentrum „Denk-Anstoß“.
Nun aber genauer zu meiner Person: Ich komme aus Dresden und habe im Juni 2017 mein Abitur erfolgreich bestanden. Direkt nach der Schule ist es sehr schwierig, zu wissen, was mal aus einem werden soll. Zwei Drittel meines bisherigen Lebens habe ich auf der Schulbank verbracht und dies möchte ich nun ändern. Bisher haben mir andere Lehrkräfte ihr Wissen übermittelt – oder es wenigstens versucht. Aber nun möchte ich dazu beitragen, dass Kinder wichtige Dinge schon in ihren jungen Jahren vermittelt bekommen.
Das Hauptaugenmerk meines FSJ wird demnach auf den Workshops im Stadion liegen, bei denen ich – wie auch meine Vorgänger – versuchen werde, den Kindern gesellschaftsrelevante Themen näher zu bringen. Ebenso werde ich auch die Leseclubs weiterführen und bei den Kindern hoffentlich die Lust aufs Lesen wecken. Meine eigene Leselust habe ich erst relativ spät entdeckt – aber immerhin stehen nun dutzende Bücher in meinem Regal Zuhause. Es hat sich also gelohnt und was lange währt wird bekanntlich gut.
Und so ist es auch mit der Bewerbung für mein FSJ Politik gelaufen. Nach einer monatelangen Bewerbungsphase kann ich jetzt sagen, dass ich endlich angekommen bin. Ich habe die für mich beste Einsatzstelle bekommen und nebenbei sogar noch ein sehr herzliches Kollegium an meiner Seite.
Demnach erwarte ich ein spannendes und aufschlussreiches Jahr, dass mich in meiner Person und Zukunftsplanung festigen wird.