25. Feb. 2020

Hallo, ich bin Andreas, 22 Jahre alt und geboren und aufgewachsen in Dresden. Ich bin nun schon seit 8 Jahren in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit aktiv und habe mir dementsprechend auch ein Studium in diese Richtung ausgewählt.
Derzeit studiere ich im 4. Semester Religionspädagogik in Moritzburg und habe nun die Chance, innerhalb eines einsemestrigen Praktikums von Ende Februar bis Anfang August eine sozialpädagogische Einrichtung kennen zu lernen. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Praktikum hier im Fanprojekt absolvieren darf. Ein großer Teil meiner Welt dreht sich seit dem ersten Stadionbesuch nur noch um Fußball. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Demzufolge bin ich natürlich auch Feuer und Flamme für die Arbeit im und um das Stadion, in welchem mein Herzensverein, natürlich Dynamo Dresden, spielt. Die Stelle hier im Fanprojekt ist ein absoluter Volltreffer für mich, weil ich hier meine Überzeugungen und meine Liebe zum Fußball verbinden kann. Und ich glaube noch an den Klassenerhalt von Dynamo in dieser Saison – ein ewiger Optimist eben.
Meine Zeit hier im Fanprojekt werde ich vor allem im Lernzentrums „Denk-Anstoss“ und in der Arbeit des Leseclubs verbringen und berufliche Erfahrung sammeln. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und auf die Arbeit mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Angebote und Projekte.
21. Feb. 2020

An erster Stelle möchten wir uns bei allen Teilnehmenden am Fragebogen bedanken, die uns ihre Eindrücke, Anmerkungen und Meinungen zum Auswärtsspiel der SGD am Millerntor mitgeteilt haben. Mit 319 ausgefüllten Fragebögen bei ca. 1700 angereisten Dynamo-Fans verzeichnen wir somit eine außergewöhnlich hohe Rücklaufquote von 18 Prozent. Zudem haben wir enorm viele schriftliche Rückmeldungen erhalten, die ein sehr differenziertes Bild der Gegebenheiten um den Spieltag in Hamburg zeichnen.
Mit der Durchschnittsnote von 3,32 ist dieses Spiel mit Abstand das am schlechtesten bewertete Auswärtsspiel der SGD in dieser Saison. Die Hauptursachen für dieses schlechte Ergebnis sind:
1. Mangelnde Fantrennung im und um das Stadion,
2. Verunglimpfungen und Würfe von Gegenständen durch Anhänger des FC St. Pauli,
3. Viele negativen Bewertungen und Unverständnis für den Polizei-Einsatz,
4. Die gewaltsame Auseinandersetzung am Spielende.
In puncto Fantrennung im Stadion bemängeln viele Anhängerinnen und Anhänger den Verkauf von Karten an Heimfans direkt über dem Gästebereich sowie die nicht ausreichende Absicherung des Zwischenbereichs, etwa durch eine größere Pufferzone. Vom Heimbereich aus sind diversen Schilderungen zufolge die Dynamo-Fans mit einer Vielzahl von Gegenständen beworfen worden. Im Stadionumfeld ist demnach ebenfalls – trotz der bekannten Brisanz der Begegnungen beider Vereine – keine ausreichende Fantrennung vorhanden gewesen, wodurch es vielerorts zu direktem Aufeinandertreffen der beiden Fanlager kam. Einige Teilnehmende berichten von Angriffen durch große Gruppen von St. Pauli-Fans. Zudem beklagen viele Dynamo-Fans die Beleidigungen, Provokationen und die Beschimpfung als „Nazis“ durch Anhänger des FC St. Pauli.
Der Polizei-Einsatz rund um das Spiel wird aufgrund des massiven und zum Teil als aggressiv empfundenen Polizeiaufgebotes kritisiert. Zudem wird der Polizei im Stadion der ungezielte und unangekündigte Einsatz von Pfeffer-Spray und der unverhältnismäßige Einsatz körperlicher Gewalt vorgeworfen. So seien bei den Auseinandersetzungen zwischen Gäste- und Heimbereich am Spielende mehrere Beteiligte durch Einsatzkräfte 2m in die Tiefe gestoßen worden. Im Stadionumfeld wird der Polizei unkoordiniertes Verhalten vorgeworfen, in dessen Summe Dynamo-Fans nicht vor Angriffen durch St. Pauli-Fans geschützt wurden. Für Unverständnis sorgten zudem als anlasslos empfundene polizeiliche Maßnahmen sowie falsche Informationen über Gewahrsamnahmen.
Viele Rückmeldungen setzen sich weiterhin kritisch mit dem Verhalten der mitgereisten Dynamo-Fans auseinander, u.a. aufgrund von Auseinandersetzungen am Spielende. Viele Fans kritisieren die zu Tage getretene Gewalt deutlich. Einige Teilnehmende äußern ihr Verständnis für diesen Vorfall als Folge der vorhergehenden Provokationen und der mangelhaften Fantrennung im Stadion am Millerntor.
Beste Grüße, Euer Fanprojekt-Team
20. Feb. 2020

Nach ein paar aufregenden Kriminalroman-ähnlichen Tagen im Fanprojekt möchten wir allen Fans und Interessierten einen kurzen Zwischenstand über die aktuelle Situation geben. Wir haben die Auflistung der Sachschäden (ca. 3.000 EUR) sowie der gestohlenen Gegenstände (ca. 9.200 EUR) abgeschlossen und hoffen natürlich, dass sich dies über die Versicherung regulieren lässt. Es war eine große Erleichterung, dass zumindest unser Transporter wohlbehalten wieder bei uns gelandet ist.
Wir möchten dieses Statement dazu nutzen, um unsere große Dankbarkeit all denjenigen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, die sich in den vergangenen Tagen mit Hilfsangeboten und positivem Zuspruch an uns gewendet haben. Egal ob Jugendliche, die regelmäßig unsere Räumlichkeiten besuchen, die Fanszene, einzelne Firmen (die uns bspw. beim Ausbau des Einbruchsschutzes unterstützen möchten), alteingesessene Dynamo-Fans, die Schwarz-Gelbe Hilfe, die SGD, das Jugendamt, etc. pp. – viele Menschen haben gefragt, wie sie uns unterstützen können. Das ist großartig und wir sind wirklich sehr dankbar dafür.
Auch die Unterstützung bei der Verbreitung unserer „Bus-Suchmeldung“, die von hunderten Leuten, Gruppen und prominenten Accounts aus dem Dynamoland geteilt wurde, war uns eine große Hilfe. Nicht zuletzt dadurch konnte schon am Tag des Diebstahls von einer findigen D-Team-Spürnase das vermisste Gefährt aufgetrieben werden.
Trotz der Schäden und dem damit verbundenen organisatorischem Aufwand haben wir in den vergangenen Tagen durch diese Rückendeckung von euch allen mehr gewonnen, als wir durch den Einbruch verlieren konnten. Euer Fanprojekt