Offenes Beratungsangebot zum Thema funktionaler Analphabetismus

Offenes Beratungsangebot zum Thema funktionaler Analphabetismus

Das Lernzentrum „Denk-Anstoß“ befindet sich auf der Lennéstraße, unterhalb des Familienblockes

Im Rahmen des Projektes „mittendrin – mit Kopf und Ball“ bieten wir ab 28.11.2019 eine Beratungsstunde zum Thema funktionaler Analphabetismus an. Zukünftig kann sich jeder zwischen 16 und 17 Uhr im Lernzentrum „Denk-Anstoß“ des Rudolf-Harbig-Stadions über Erscheinungsformen, Hintergründe und/oder Unterstützungsmöglichkeiten beraten lassen. Mit dem Angebot richten wir uns einerseits an Personen, die Betroffenen helfen möchten. Wir klären bspw. darüber auf, wie man das Thema ansprechen kann. Dabei sind uns individuelle Lösungen wichtig. Anderseits möchten wir natürlich ebenso Betroffene ansprechen, sei es bei der Unterstützung in ihrem Alltag (bspw. beim Ausfüllen von Formularen) oder bei der Suche nach passender Unterstützung. Auch hier ist uns eine individuelle Herangehensweise wichtig. Denn nur dadurch können nachhaltige Handlungsmöglichkeiten gefunden werden.
Jeder kann ohne Voranmeldung und anonym zur Beratungsstunde in unser Lernzentrum im Stadion kommen. Wer einen Einzeltermin wünscht, kann uns gern per Email kontaktieren:
Claudia Werner: [email protected]

Niklas Kreuzer liest zum Bundesweiten Vorlesetag

Niklas Kreuzer liest zum Bundesweiten Vorlesetag

Am vergangenen Freitag herrschte große Aufregung im Leseclub. Niklas Kreuzer hat sich zum Vorlesen angekündigt. Hintergrund ist die größte Vorlese-Bewegung in Deutschland. Bereits zum 16. Mal fand der Bundesweite Vorlesetag statt. Gelesen wird überall, in Schulen, Bibliotheken und Kindergärten aber auch an ungewöhnlichen Orten, wie z.B. in der Fußgängerzone, im Tierpark oder bei uns im „Stadionknast“.
In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Sport und Bewegung“. Warum? Weil Sport und Lesen viel besser zusammen passen, als man vielleicht im ersten Moment denkt. Eine Fußballgeschichte in einem echten Stadion von einem Dynamo-Spieler vorgelesen zu bekommen – so wird das Vorgelesene erst richtig lebendig.
Anknüpfend an das vorgelesene Buch, „Carlos kann doch Tore schießen“, ergab sich im Anschluss die Chance eigene Fragen an den Profi loszuwerden. Unter anderem erfuhren die Kids, dass sich der Außenbahnspieler vor jedem Spiel zuerst den linken Schuh anzieht, seine französischen Sprachkenntnisse ausreichen um sich mit Teamkollege Moussa Koné zu unterhalten und dass er auf seine Rote Karte alles andere als stolz ist. „Das war eine ganz dumme Aktion“. Außerdem isst der Mittelfeldspieler gern mal eine Pizza aber natürlich nicht zu häufig, weil ein Profispieler sich überwiegend gesund ernähren muss. Dafür gab es dann doch ein paar mitleidige Blicke von den Leseclubkindern, die während des Interviews Gummibärchen und andere Leckereien naschten. Niklas ist froh, dass seine Freundin ab und an für ihn kocht, denn er selbst kann das nämlich nicht so gut, wie er bemerkt. „Meine eigenen Kochkünste reichen nur für ganz einfache Sachen“.
Für seine hervorragende Leseleistung bekam der Dynamo-Profi zum Abschied noch eine Urkunde überreicht, worüber er sich sichtlich freute.

Der Bundesweite Vorlesetag ist seit 2004 Deutschlands größtes Vorlesefest. Jedes Jahr am dritten Freitag im November setzt der Aktionstag ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und begeistert Kinder und Erwachsene für Geschichten. Lesen regt die Fantasie an und entführt uns in andere Welten. Deshalb ist es wichtig, Kinder frühzeitig für Bücher und Geschichten zu begeistern.

693.481 Menschen lasen dieses Jahr vor oder lauschten spannenden Abenteuern. 20 von ihnen saßen am vergangenen Freitag ganz aufgeregt im Leseclub und hörten ihrem Idol gespannt zu.

Ein großes Dankeschön an Niklas Kreuzer! Diese Vorleseaktion wird allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Rückblick auf das DFB-Pokalspiel bei Hertha BSC

Rückblick auf das DFB-Pokalspiel bei Hertha BSC

Erst einmal vielen herzlichen Dank an alle Fragebogenteilnehmer*innen! Exakt 2907 Personen haben mitgemacht und uns ihre Eindrücke, Anmerkungen und Meinungen zum Pokal-Auswärtsspiel der SGD im Berliner Olympiastadion gesendet. Dies ist in den vergangenen elf Jahren absoluter Rekord, aber das ist auch der hohen Zahl von über 30000 Gästefans geschuldet! Wir haben letztendlich über 200 DIN A4-Seiten voller schriftlicher Anmerkungen durchgelesen und konnten uns dadurch ein ziemlich umfassendes Bild von den Rahmenbedingungen dieses Spieltages machen.

Mit der Durchschnittsnote 2,47 ist die Partie in Berlin zwar das am schlechtesten bewertete Auswärtsspiel in dieser Saison, jedoch insgesamt eher als durchschnittlich einzuordnen. Auffallend negativ wurde der Polizei-Einsatz im Stadion bewertet, aber auch die Einlasssituation und der Sicherheitsdienst schnitten tendenziell etwas schwächer ab. Letzteres hängt v.a.mit den zusätzlichen Blockeingangskontrollen in der Marathonkurve zusammen. Bei der Note für die Polizei im Stadion ist ausschlaggebend, dass sehr viele Fans das Aufmarschieren der Polizeikräfte in der Verlängerung vor den Gästeblöcken nicht verstanden. Dies wurde von einem großen Teil als Provokation empfunden.
Aber auch das eigene Verhalten erreichte keine sehr gute Note, da ein relativ großer Teil die Art und Weise des Pyrotechnikeinsatzes kritisierte. Zudem beschwerten sich einige Fans darüber, dass sie von „eigenen“ Fans daran gehindert wurden, ihre ausgewählten Sitzplätze einzunehmen.

Überaus positiv wurde die Stimmung in den Gästeblöcken gesehen (Note 1,46). Bis auf den Auftritt im vergangenen Jahr in Köln gab es in den vergangenen beiden Saisons keine bessere Note in dieser Kategorie. Für die sehr gute Benotung der Stimmung sind sowohl die Lautstärke sowie die Choreografie im Gästeblock als auch der von einem nicht unerheblichen Teil gefeierte Einsatz von Pyrotechnik verantwortlich.
Man sieht also, dass die Pyrotechnik ambivalent bewertet wird. Während ca. ein Drittel der Fragebogenteilnehmenden darüber begeistert war, distanzierte sich das zweite Drittel zumindest von Leuchtraketen und Böllern bzw. kritisierten die insgesamt abgebrannte Menge über die gesamte Dauer der Partie. Das letzte Drittel lehnt den Einsatz von pyrotechnischen Erzeugnissen grundlegend ab.

Sehr viele Rückmeldungen drehen sich um erhebliche Probleme bei der An- und Abreise. So dauerte vielen Dynamo-Fans, die am Flughafen BER geparkt hatten, die Anreise von dort zum Olympiastadion zu lange (teilweise bis zu drei Stunden). Die größten Verzögerungen traten beim Besteigen der Shuttlebusse vom BER nach Schönefeld auf, da die Busse zum einen wohl eine relativ geringe Kapazität hatten (50 Plätze pro Bus) und zum anderen das Befüllen der Busse sehr langsam vonstatten ging. Die S-Bahn von Schönefeld zum Olympiastadion benötigte über eine Stunde Fahrzeit und fuhr auch nur im 20-Minuten-Takt.
Noch massiver sind die Beschwerden über die Auslass- und Abreisebedingungen nach dem Spiel, die von einem knappen Drittel (!) der über 2900 Fragebogenteilnehmenden geäußert wurden. Zum einen waren zu wenige Ausgänge geöffnet und zum anderen fuhren vom S-Bahnhof Olympiastadion lediglich zwei Sonderbahnen nach Schönefeld und der große Rest der über 10000 Fans mit diesem Ziel strandete aufgrund der Nachtruhe der BVG in unterschiedlichen Stadtteilen Berlins und mussten von dort mit Taxis zum Parkhaus am BER reisen, was jeweils zwischen 40 und 60 EUR kostete und verständlicherweise für sehr großen Ärger sorgte. Insbesondere weil die An- bzw. Abreisevariante über den Flughafen BER zum Olympiastadion von beiden Vereinen empfohlen wurde, ist die Enttäuschung und die Wut bei diesen Fans sehr hoch (das meistgebrauchte Wort im Zusammenhang mit der Abreise war „Katastrophe“). Hier ist bei der Organisation offensichtlich einiges schief gelaufen. Auch die Informations- und Kommunikations-weise war an dieser Stelle absolut ungenügend.

Dennoch äußerten sehr viele Fans ihre Begeisterung über dieses Spiel, freuten sich über eine gute sportliche Leistung ihrer Mannschaft und waren froh, bei diesem denkwürdigen Event dabei gewesen zu sein. Etliche bedankten sich auch beim gastgebenden Verein Hertha BSC für die Bereitstellung solch eines großen Gästekontingents.