Neue Mitarbeiterin im Fanprojekt

Neue Mitarbeiterin im Fanprojekt

Seit dem 1. Juni hat das Fanprojekt Dresden mit Claudia Werner (39) eine neue Mitarbeiterin gewonnen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes „mittendrin“ möchte sie neue, innovative Angebote im Bereich Grundbildung entwickeln.

Claudia Werner ist für das Projekt „mittendrin“ zuständig.

Geboren wurde Claudia in Dresden in einer Fußballer-Familie. „Mein Vater und seine zwei Brüder spielten zu DDR-Zeiten alle bei der Kinder- und Jugendabteilung der SGD – ich hatte also gar keine andere Möglichkeit, als Dynamo-Fan zu werden. Mädchen- und Frauenfußball war damals aber noch nicht so verbreitet, daher versuchte ich mich beim Bebbeln im Hof gegen die Jungs zu behaupten – aber angeblich wäre ich eine Schienbein-Treterin gewesen.“ So wurde später die Reiterei ihre sportliche Leidenschaft. „Das macht auch O-Beine.“ Regelmäßiger Stadionbesucher war Claudia noch im alten Rudolf-Harbig-Stadion zu Zeiten von Sigi Held, wo sie die Durchreichung in die Drittklassigkeit miterleben musste. Ruhiger wurde es mit Beginn ihres Studiums und mit Eintritt ins Arbeitsleben. Aber „auch wenn mein Alltag mit Kind, Pferd und Arbeit mittlerweile recht vollgestopft ist, die SGD bleibt immer im Herzen.“
Nach der Schule absolvierte Claudia eine Freiwilliges Soziales Jahr und studierte anschließend Erziehungswissenschaft an der TU Dresden. „Nebenbei hielt ich mich mit zahlreichen Nebenjobs über Wasser. Die unterschiedlichen Arbeitswelten und das Leben mit wenig Einkommen haben mich aber positiv geprägt.“ Nach dem Studium arbeitete Claudia vorrangig im Bereich Jugendberufshilfe sowie zwischendurch als Lehrkraft in der Erzieherausbildung.

„In der Jugendberufshilfe unterstützt man junge Menschen dabei, ihren Weg ins Arbeitsleben zu finden. In den letzten Jahren tat ich dies mit sozial benachteiligten Jugendlichen. Hier galt es, die Einzelschicksale zu bearbeiten, individuelle Stärken zu erkennen bzw. zu fördern und darauf aufbauend passende Berufswege zu finden.“ Diese Arbeit ist nicht immer von Erfolg gekrönt, denn einige Schicksale lassen sich nicht so schnell durch ein Jahr Unterstützung aufarbeiten. Ganz los lässt Claudia ihre alte Arbeit nicht, sie unterstützt weiterhin ehrenamtlich die Jugendlichen ihres Vereins. „Die Stellenanzeige des Fanprojekt Dresden fand ich eher zufällig und eigentlich war ich ja gar nicht auf der Suche nach einem neuen Job. Aber die Beschreibung des Projektes „mittendrin“ fand ich sehr spannend. Hier habe ich die Möglichkeit kreativ zu arbeiten, neue Angebote zu entwickeln und auszuprobieren. Und das in Verbindung mit Dynamo Dresden – was will man mehr?!“

Mehr zum Projekt findet ihr hier: „mittendrin“ – mit Kopf und Ball

Rückblick auf das Auswärtsspiel in Zwickau gegen TuS Dassendorf

Rückblick auf das Auswärtsspiel in Zwickau gegen TuS Dassendorf

Am Samstag, dem 10. August gastierte Dynamo in Zwickau, das der gastgebende TuS Dassendorf als Spielstätten für die Begegnung in der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal angemietet hatte. Somit konnten sich die Dynamo-Anhänger auf ein Pokalspiel mit kurzer Anreise und Heimspiel-Atmosphäre freuen. Vor dem Hintergrund des schwachen Starts in die neuen Spielzeit in der 2. Bundesliga lag jedoch ein gewisser Druck auf den Schwarz-Gelben. Bereits vor zwei Jahren führte Dynamo die Begegnung gegen einen unterklassigeren Gegner in der ersten Hauptrunde nach Zwickau. Damals schlug man TuS Koblenz denkbar knapp mit 3:2. Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit sorgte Dynamo dieses Mal in Halbzeit zwei für ein solides 3:0.

Eine Fahrt nach Zwickau immer etwas Besonderes. Die beiden Fanszenen verbindet eine lange Freundschaft. So wurde vom Dresdner Block auch ein Spruchbanner in Solidarität mit der Ultra-Gruppe Red Kaos gezeigt (s. Bild). Hintergrund: Aufgrund des Verbots der Zaunfahne von Red Kaos zum Auswärtsspiel bei 1860 München durch die Staatsanwaltschaft München reiste die Gruppe nicht zum Auswärtsspiel.

Im Rahmen unseres Fragebogens werden die Gastfreundschaft der Zwickauer und das Catering mehrfach gelobt. Auch am Einlass hatten die meisten Teilnehmer keine Probleme. Vereinzelt kam es hier jedoch zu Verwirrung. Kritische und kontroverse Rückmeldungen gibt es aber auch zum eigenen Verhalten der über 5.000 angereisten Dynamo-Fans. Wie diese Rückmeldungen lauten erfahrt ihr in unserer ausführlichen Auswertung.

Wir danken den Auswärtsfahrenden für die Teilnahme an unserer Onlinebefragung und hoffen, dass ihr in der neuen Saison wieder zahlreich und regelmäßig den Auswärtsfragebogen ausfüllt!

Rückblick auf das Auswärtsspiel in Karlsruhe

Rückblick auf das Auswärtsspiel in Karlsruhe


Das erste Auswärtsspiel der neuen Saison führte die SG Dynamo Dresden nach Karlsruhe zum KSC. Nicht nur aufgrund des mit 546 Kilometern zweitlängsten Anreiseweges von Dresden aus in diesem Jahr handelte es sich um ein sehr besonderes Spiel.

Die Ereignisse rund um das letzte Gastspiel der SGD in Karlsruhe am 14. Mai 2017 werfen noch immer ihre Schatten. Damals zogen ca. 2.000 Dynamo-Fans bei einem angemeldeten Fanmarsch, dessen Route von der Polizei vorgeschlagen wurde, in einheitlichen T-Shirts und Fischerhüten im Camouflage-Muster mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“ zum Karlsruher Wildparkstadion. Es handelte sich um den Auftakt einer Kampagne, die sich kritisch mit dem DFB und der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballs auseinandersetzt. Dieser Fanmarsch erzeugte viele und äußerst kontroverse Reaktionen. Während sich viele Fanszenen der Kritik anschlossen und eigene Aktionen starteten, löste der Marsch Ermittlungen seitens Polizei und Justiz aus, welche in diversen Hausdurchsuchungen im Dezember 2017 gipfelten und bis heute noch nicht abgeschlossen sind.

Aufgrund dieser Vorgeschichte war diese Begegnung seit ihrer Ansetzung mit enormer Anspannung verbunden. Die Dresdner Fanszene hat sich dazu entschlossen, die Reise nach Karlsruhe nicht anzutreten: „Staatsanwaltschaft, Polizei, Funktionäre und Medienvertreter warten nur darauf bis sich die ersten Dynamo-Fans ‚falsch‘ verhalten“ (UD, 23.07.19). Stattdessen wurde im Rudolf-Harbig-Stadion ein Public Viewing veranstaltet. Wir hoffen, dass dieses deeskalierende Verhalten der Dresdner Szene auch von Polizei und Medien wahrgenommen wurde.

In Karlsruhe fanden sich trotz des Boykotts der aktiven Fanszene etwa 500 Dynamo-Fans, vorrangig aus Baden-Württemberg, ein. Sportlich sehenswert an diesem Tag in Karlsruhe war das Traumtor von Sascha Horvath zur SGD-Führung. Ansonsten war das Geschehen auf dem Rasen für alle Dynamo-Fans – egal ob im Wildparkstadion oder beim Public Viewing – eher ernüchternd. Es gab für Dynamo sportlich zwar nichts zu holen, jedoch empfing man solidarische Grüße von Karlsruher Fans. Anfang der zweiten Halbzeit gab es ein Spruchband mit dem Titel: „Betroffen ist Dynamo – Gemeint sind alle!“. Auf einem weiteren Spruchband war zu lesen: „Staatsanwaltschaft KA: Weil man keinen wichtigeren Fall fand, befragt man den Trabant“. Damit zeigen die KSC-Fans die Dimension der Karlsruher Verfahren auf. Auch wir finden es bedauerlich, wenn sich durch befürchtete Repression Fanszenen dazu genötigt sehen, ihre Mannschaft nicht zu unterstützen.

Wir danken den Auswärtsfahrenden für die Teilnahme an unserer Onlinebefragung und hoffen, dass ihr in der neuen Saison wieder zahlreich und regelmäßig den Auswärtsfragebogen ausfüllt!

Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass für uns vor allem die wörtlichen Rückmeldungen von großer Bedeutung sind. Hier könnt ihr Feedback formulieren, das wir an die entsprechenden Stellen weiterleiten, um eventuell kritische Situationen aufzuarbeiten.
An diesem Spieltag war dies der Fall. Es gab eine Rückmeldung, die einer ausführlichen Nachbereitung bedurfte. Wir haben diese Rückmeldung dem Karlsruher SC mittgeteilt. Der KSC hat diese Rückmeldung intern und mit dem Ordnungsdienst geprüft. Ergebnis: Der KSC kann diese Rückmeldung nicht bestätigen. Die Betroffene kann sich gerne bei uns melden!

Außerdem möchten wir zu neuen Saison nochmals darauf hinweisen, dass die Teilnahme an unserem Auswärtsfragebogen vollkommen anonym ist, da keine IP-Adressen und Browser-Daten protokolliert werden.

Euer Fanprojekt-Team