27. Feb. 2020

Vom 14. bis 20. März präsentieren das Fanprojekt und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen die Ausstellung Fan.tastic Females im Zentralwerk Pieschen.
Fan.tastic Females erzählt die Geschichten fan.tastischer Frauen über Ihre Liebe und ihre Leidenschaft für den Fußball. Eine Vielzahl von Videointerviews mit Frauen aus unterschiedlichsten Fanszenen und Ländern sind neben Roll-Ups das Kernelement der Ausstellung. In den Interviews berichten Frauen aus ganz Europa über ihren Weg auf die Tribünen und ihre großartigsten, eindrucksvollsten, lustigsten Momente als Fans. Fan.Tastic Females bildet dabei auch die weniger schönen Momente für Frauen im Fußball ab. Die bislang einzigartigen Ausstellung Fan.Tastic Females präsentiert somit eindrucksvoll die vielfältigen Realitäten weiblicher Fankultur im europäischen Fußball (und darüber hinaus) aus der Perspektive ihrer Protagonist*innen. Fan.tastic Females macht Frauen in der vermeintlichen Männerdomäne der Fußball deutlich sichtbar!
Während der Ausstellungszeit gibt es folgende öffentliche Begleitveranstaltungen. Den Auftakt der Ausstellungswoche bildet die Eröffnung der Ausstellung am Samstag, den 14. März ab 19 Uhr im Zentralwerk in Pieschen. Hier feiert auch ein Film über Fanbiografien weiblicher Dynamofans seine Premiere. Fan.Tastic Females beinhaltet Interviews mit Frauen aus ganz Europa, die ihre Realitäten weiblicher Fankultur in ganz Europa schildern. Bis jetzt war Dresden diesbezüglich ein weißer Fleck auf der Landkarte. In diesem Film geben Frauen aus Dresden einen Einblick in ihre Geschichte als Anhängerinnen des größten Fußballvereins der ehemaligen DDR. In 11 Interviews sprechen die Protagonistinnen über ihren Weg als Dynamo-Fans. Der Film wird gefördert durch die SGD.
Das Rahmenprogramm beinhaltet Grußworte durch die SG Dynamo Dresden, ein Gespräch zu Entstehung und Intention der Ausstellung Fan.Tastic Females mit Antje Hagel (F_in Netwerk Frauen im Fußball), ein Gespräch zur Produktion des Films mit Steffen Kuttner, sowie Vertreterinnen des Fanprojekt Dresden.
Die zweite Veranstaltung findet am Mittwoch, den 18. März statt. Hier gibt es ein für alle offenes Organisations-Treffen für ein inklusives Fußballturnier für Mädchen und Frauen in Dresden. Am Donnerstag, den 19. März kann man sich auf einen spannenden Vortrag zu „40 Jahren Female Ultra – weiblicher Fangruppierungen in Italien“ freuen. Abschließend wird die Ausstellung am Freitag, den 20. März gebührend mit einer Feier im Zentralwerk Pieschen aus Dresden verabschiedet.
Weitere Infos zur Ausstellungswoche folgen in Kürze!
25. Feb. 2020

Hallo, ich bin Andreas, 22 Jahre alt und geboren und aufgewachsen in Dresden. Ich bin nun schon seit 8 Jahren in der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit aktiv und habe mir dementsprechend auch ein Studium in diese Richtung ausgewählt.
Derzeit studiere ich im 4. Semester Religionspädagogik in Moritzburg und habe nun die Chance, innerhalb eines einsemestrigen Praktikums von Ende Februar bis Anfang August eine sozialpädagogische Einrichtung kennen zu lernen. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Praktikum hier im Fanprojekt absolvieren darf. Ein großer Teil meiner Welt dreht sich seit dem ersten Stadionbesuch nur noch um Fußball. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Demzufolge bin ich natürlich auch Feuer und Flamme für die Arbeit im und um das Stadion, in welchem mein Herzensverein, natürlich Dynamo Dresden, spielt. Die Stelle hier im Fanprojekt ist ein absoluter Volltreffer für mich, weil ich hier meine Überzeugungen und meine Liebe zum Fußball verbinden kann. Und ich glaube noch an den Klassenerhalt von Dynamo in dieser Saison – ein ewiger Optimist eben.
Meine Zeit hier im Fanprojekt werde ich vor allem im Lernzentrums „Denk-Anstoss“ und in der Arbeit des Leseclubs verbringen und berufliche Erfahrung sammeln. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und auf die Arbeit mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Angebote und Projekte.
21. Feb. 2020

An erster Stelle möchten wir uns bei allen Teilnehmenden am Fragebogen bedanken, die uns ihre Eindrücke, Anmerkungen und Meinungen zum Auswärtsspiel der SGD am Millerntor mitgeteilt haben. Mit 319 ausgefüllten Fragebögen bei ca. 1700 angereisten Dynamo-Fans verzeichnen wir somit eine außergewöhnlich hohe Rücklaufquote von 18 Prozent. Zudem haben wir enorm viele schriftliche Rückmeldungen erhalten, die ein sehr differenziertes Bild der Gegebenheiten um den Spieltag in Hamburg zeichnen.
Mit der Durchschnittsnote von 3,32 ist dieses Spiel mit Abstand das am schlechtesten bewertete Auswärtsspiel der SGD in dieser Saison. Die Hauptursachen für dieses schlechte Ergebnis sind:
1. Mangelnde Fantrennung im und um das Stadion,
2. Verunglimpfungen und Würfe von Gegenständen durch Anhänger des FC St. Pauli,
3. Viele negativen Bewertungen und Unverständnis für den Polizei-Einsatz,
4. Die gewaltsame Auseinandersetzung am Spielende.
In puncto Fantrennung im Stadion bemängeln viele Anhängerinnen und Anhänger den Verkauf von Karten an Heimfans direkt über dem Gästebereich sowie die nicht ausreichende Absicherung des Zwischenbereichs, etwa durch eine größere Pufferzone. Vom Heimbereich aus sind diversen Schilderungen zufolge die Dynamo-Fans mit einer Vielzahl von Gegenständen beworfen worden. Im Stadionumfeld ist demnach ebenfalls – trotz der bekannten Brisanz der Begegnungen beider Vereine – keine ausreichende Fantrennung vorhanden gewesen, wodurch es vielerorts zu direktem Aufeinandertreffen der beiden Fanlager kam. Einige Teilnehmende berichten von Angriffen durch große Gruppen von St. Pauli-Fans. Zudem beklagen viele Dynamo-Fans die Beleidigungen, Provokationen und die Beschimpfung als „Nazis“ durch Anhänger des FC St. Pauli.
Der Polizei-Einsatz rund um das Spiel wird aufgrund des massiven und zum Teil als aggressiv empfundenen Polizeiaufgebotes kritisiert. Zudem wird der Polizei im Stadion der ungezielte und unangekündigte Einsatz von Pfeffer-Spray und der unverhältnismäßige Einsatz körperlicher Gewalt vorgeworfen. So seien bei den Auseinandersetzungen zwischen Gäste- und Heimbereich am Spielende mehrere Beteiligte durch Einsatzkräfte 2m in die Tiefe gestoßen worden. Im Stadionumfeld wird der Polizei unkoordiniertes Verhalten vorgeworfen, in dessen Summe Dynamo-Fans nicht vor Angriffen durch St. Pauli-Fans geschützt wurden. Für Unverständnis sorgten zudem als anlasslos empfundene polizeiliche Maßnahmen sowie falsche Informationen über Gewahrsamnahmen.
Viele Rückmeldungen setzen sich weiterhin kritisch mit dem Verhalten der mitgereisten Dynamo-Fans auseinander, u.a. aufgrund von Auseinandersetzungen am Spielende. Viele Fans kritisieren die zu Tage getretene Gewalt deutlich. Einige Teilnehmende äußern ihr Verständnis für diesen Vorfall als Folge der vorhergehenden Provokationen und der mangelhaften Fantrennung im Stadion am Millerntor.
Beste Grüße, Euer Fanprojekt-Team